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Richter Kinderschuhe ist insolvent

Von Jule Scott

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Bild: Dieter Schütz / pixelio.de

Die österreichische Kinderschuhmarke Richter ist insolvent.

Das Kinderschuhunternhmen Ferdinand Richter GmbH & CO KG hat am Montag beim Landesgericht für Zivilrechtssachen in Graz Insolvenz angemeldet, teilte der Alpenländische Kreditorenverband mit. Das Unternehmen könne seinen laufenden Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen und ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung wurde eröffnet. Betroffen sind 20 Beschäftigte und rund 120 Gläubiger:innen.

Der 1893 gegründete Traditionshersteller von Kinderschuhen zählt zu den ältesten Europas. Durch die Folgen der Coronapandemie und den damit einhergehenden Lockdowns sei ein unerwarteter Finanzierungsbedarf notwendig geworden, was allerdings nicht der Grund für die Insolvenz gewesen sein soll. Vielmehr sei diese durch mögliche Rückforderungen von Corona-Geldern verursacht worden.

Rückzahlung von Überbrückungsfinanzierungen führen Problemen

Während der Pandemie konnte die Finanzierung des Unternehmens mithilfe von Überbrückungsfinanzierungen, der Unterstützung der Gesellschafter und staatlicher Fördermittel vorerst gedeckt werden, doch Unsicherheiten bezüglich eines Rückforderungsanspruchs im Zusammenhang mit einem Verlustersatz führten letztendlich zu finanziellen Problemen. Das Unternehmen sah sich zuletzt mit einem potentiellen Rückforderungsanspruch von rund 1,9 Millionen Euro konfrontiert. Die neu verhandelte Betriebsmittellinie wäre für diesen Betrag nicht ausreichend gewesen, sodass die neu verhandelte Betriebsmittellinie hierfür nicht ausreichend gewesen wäre, sodass der neue Kreditvertrag letzten Endes nicht abgeschlossen wurde.

Dem Alpenländischen Kreditorenverband zufolge verfügt Richter derzeit über ein Aktivvermögen von rund 920.000 Euro, während sich die Schulden auf etwa 7,91 Millionen Euro belaufen. Rund 550.000 Euro werden den Lieferanten:innen geschuldet.

Fortführung des Unternehmens beabsichtigt

Die Geschäftsleitung des Unternehmens in Graz strebt die Fortführung des Unternehmens an. Erste Finanzierungsgespräche mit Gesellschafter:innen sollen bereits geführt werden, doch die Suche nach Investor:innen und strategischen Partner:innen wird angestrebt. Ziel sei es, eine entsprechende liquiditätsmäßige Ausstattung des Unternehmens zu erreichen. Welche Restrukturierungsmaßnahmen notwendig sind, sei bis dato noch unklar.

Aktuell sind 20 Mitarbeiter:innen für Richter beschäftigt, wobei 4 von ihnen ihren Arbeitsplatz in Deutschland haben. Zusätzlich arbeitet in Deutschland ein selbständiger Handelsvertreter im Auftrag des Unternehmens.

Das Unternehmen ist außerdem Alleingesellschafterin der Jela Schuhe GmbH in München und Richter Slovakia s.r.o, welche die Logistik, den Vertrieb und Teile der Produktion der Schuhe verantwortet.

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