Endspurt im letzten Quartal: Zalando schafft seine Ziele für 2018
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Der Online-Modeanbieter Zalando hat seine Umsatz- und Ergebnisziele für das Geschäftsjahr 2018 dank wachsender Kundenzahl und Bestellungen geschafft. Trotz des Rückgangs beim operativen Ergebnis peilt der Berliner Konzern für das Geschäftsjahr 2019 eine höhere Spanne an. Geschäftsführer Rubin Ritter nennt auch erstmals eine Umsatzprognose von 13 Milliarden Euro für 2023/2024.
Zalando steigert seinen Umsatz 2018 um 20 Prozent auf 5,39 Milliarden Euro gegenüber 4,49 Milliarden Euro im Vorjahr. Das bereinigte operative Ergebnis (EBIT) sank hingegen von 215,1 Millionen Euro um 19 Prozent auf 173,4 Millionen Euro im gleichen Zeitraum. In einem schwierigen Geschäftsjahr für die Modebranche konnte Zalando seine zuletzt angepassten Ziele für 2018, ein Umsatzwachstum am unteren Ende der Spanne von 20 bis 25 Prozent und einen bereinigten operativen Gewinn in der Spanne von 150 bis 190 Millionen Euro, noch erreichen. Dabei half auch das Umsatzwachstum im vierten Quartal um 24,6 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro und ein bereinigtes EBIT von 117,8 Millionen Euro.
Endspurt im vierten Quartal
"2018 hatte seine Herausforderungen, aber wir haben im vierten Quartal unsere Kräfte gebündelt und einen erfolgreichen Schlussspurt hingelegt”, sagt Mitgeschäftsführer Rubin Ritter in einer Mitteilung am Donnerstag. “Das Ergebnis im vierten Quartal zeigt einmal mehr, dass wir mit unseren langfristigen Wachstumszielen auf dem richtigen Weg sind.”
Dank eines starken Weihnachtsgeschäfts und Verkaufsaktionen zum Black Friday und zur Cyberwoche verzeichnete Zalando im vierten Quartal ein starkes Wachstum mit einer Milliarde Besuchern auf seiner Webseite und 1,3 Millionen Neukunden.
Zalando erwartet langfristig ein langsameres Umsatzwachstum und betont neue Kennziffer
Für das Geschäftsjahr 2019 strebt der Konzern weiter ein Umsatzwachstum am unteren Ende der Spanne von 20 bis 25 Prozent an und 175 bis 225 Millionen Euro bereinigtes operatives Ergebnis. Der Umsatz soll 2023/2024 auf 13 Milliarden Euro steigen und dabei ein Wachstum von 15 bis 20 Prozent aufweisen, sagte Rubin Ritter bei einer Präsentation in Berlin am Donnerstag. Damit verlässt Zalando langfristig seine Erwartungen für ein Umsatzwachstum zwischen 20 bis 25 Prozent.
Gleichzeitig führt der Konzern auch die vierteljährliche Veröffentlichung der Kenngröße Bruttowarenvolumen (Gross Merchandise Volume) ein, um weiterhin Wachstum zu demonstrieren. Diese Zahl umfasst sowohl die Gesamtausgaben von Kunden auf der Zalando-Plattform, für Waren aus dem Zalando-Bestand als auch aus dem Partnerprogramm.
Im Geschäftsjahr 2018 steigerte Zalando das Bruttowarenvolumen um 21 Prozent auf 6,6 Milliarden Euro. Für 2019 erwartet das Unternehmen bei der neuen Kennzahl ein Wachstum von 20 bis 25 Prozent. Im Geschäftsjahr 2023/2024 soll das Bruttowarenvolumen 20 Milliarden Euro erreichen.
Warenkorbgröße sinkt weiter
Auch wenn Zalando ein starkes Umsatzwachstum im vierten Quartal 2018 verzeichnen konnte, musste der Konzern bei der durchschnittlichen Warenkorbgröße einen Rückgang von 5,7 Prozent. Aufgrund von höheren Preisnachlässen sank auch die Bruttomarge im Schlussquartal um 1,5 Prozentpunkte.
Das Unternehmen investiert 2019 auch weiterhin in Logistik sowie Technologie und rechnet mit Ausgaben in Höhe von rund 300 Millionen Euro.
Ausgangspunkt für Mode
Zalando nutzt nun auch eine neue Parole um seine Erfahrungen und Ambitionen im Modegeschäft zu bündeln: “Wir wollen der Ausgangspunkt für Mode sein”, sagte David Schneider, Mitgeschäftsführer von Zalando, während einer Pressekonferenz in Berlin am Donnerstag. Die Kunden sollen, wenn sie an Mode denken, zuerst an Zalando denken. “Das ist nicht völlig neu, wir haben die Basis dafür über die vergangenen zehn Jahre geschaffen”, sagte Schneider. Es gehe jetzt darum diese Strategie zu fokussieren.
Um seine Position weiter auszubauen, will Zalando verstärkt auf seine Kooperationen mit Modemarken und Händlern setzen um mehr Produkte auf seine Plattform zu bringen. Daher will das Unternehmen auch den Fokus auf die Kenngröße Bruttowarenwert lenken, der die Ausgaben aus dem Partnerprogramm umfasst. Denn langfristig sollen die Kundenausgaben für Produkte aus dem Partnerprogramm stark gegenüber dem Rest zunehmen: 40 Prozent des Bruttowarenvolumens sollen 2023/2024 von den Produkten der Partnermarken kommen.
Foto: Zalando