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„Immenser Schaden“: Einhorn verklagt Mango

Von FashionUnited

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Die deutsche Modemarke Einhorn hat einen Rechtsstreit mit dem spanischen Label Mango angezettelt. Nach Meinung des Kirchentellinsfurter Traditionsunternehmens hat die Firma mit Sitz in Barcelona bereits mehrmals internationales Markenrecht verletzt und vertreibe

Hemden, die ein Einhorn-Symbol aufgenäht haben. So sei das Einhorn Warenzeichen „seit 80 Jahren eine renommierte Hemdenmarke“ und als solche auch entsprechend geschützt. Die Wortmarke bereits seit 1959, das Symbol mit dem Einhornkopf in Variationen seit 1972 und seit 2005 auch das stehende Einhorn.

Inzwischen werden die Herrenhemden und Damenblusen des Unternehmens in ganz Europa von der Einhorn Mode Manufaktur vertrieben. Nun seien diese Markenrechte von der Modemarke Mango „nachweislich verletzt“ worden, so die Deutschen. In mehreren europäischen Ländern verwendet Mango nämlich ein Einhornsymbol für Bekleidungsstücke und seine neue Herrenmoden Boutiquen HE. Ein Umstand, der am Firmensitz in der schwäbischen Provinz derzeit für großen Unmut sorgt. Dort geben sich die Verantwortlichen nun kämpferisch, suchen gar die offene Auseinandersetzung mit dem spanischen Großkonzern. Einhorn- Geschäftsführer Michael Krieger kündigte Ende vergangener Woche an, in dem Markenstreit notfalls auch durch alle Instanzen gehen zu wollen, um am Ende Recht zu bekommen. „Wir werden alle juristischen Mittel einsetzen, um unsere Marke zu schützen und Schaden für unser Unternehmen und Mitarbeiter abzuwenden,“ so der Manager.

Was die Schwaben besonders auf die Palme bringt: Bereits 2003 hatte Mango nach Angaben von Einhorn nachweislich gegen geltendes Markenrecht verstoßen und Bekleidungsstücke mit einem Einhorn-Symbol gekennzeichnet. Die beiden Unternehmen einigten sich damals jedoch noch außergerichtlich. Mango unterschrieb eine Unterlassungserklärung und zahlte Schadensersatz. Nun ist die Waffenruhe jedoch wieder für beendet erklärt worden, Einhorn spricht gar von einer „neuen Dimension“, die der aktuelle Fall aufweise. „Das Einhornsymbol wird von Mango nicht nur für einzelne Bekleidungsstücke verwendet, sondern für eine komplette Herrenkollektion inklusive Shop-Optik“ zürnt Krieger. Darüber hinaus werde das Logo international in Werbemitteln und in Onlineshops eingesetzt. „Für unsere Kunden besteht eine konkrete Verwechslungsgefahr. Der Schaden für unser Unternehmen ist immens", so der Firmenchef weiter.

Nun soll es den Spaniern von offizieller Seite an den Kragen gehen, die Schwaben wollen den Druck auf Mango mächtig erhöhen und sind vom Erfolg ihrer Mission fest überzeugt. So stellte die Rechtsvertreter von Einhorn den Unternehmen des Mango-Konzerns bereits am 28. November eine Abmahnung zu. Da innerhalb der vorgegebenen Frist von Mango keine Unterlassungsverpflichtungserklärung unterzeichnet, sondern der Gebrauch der Einhornsymbolik ohne jede Einschränkung fortgesetzt worden sei, habe man am 09. Dezember 2008 eine einstweilige Verfügung erwirkt und das Hauptsachverfahren eingeleitet, um die Ansprüche gerichtlich durchzusetzen.

Firmenchef Krieger gibt sich unterdessen als sympathischer Underdog, der gegen die Macht der international agierenden Großkonzerne ins Feld zieht. Er ist sich sicher, dass David am Ende gegen Goliath gewinnen wird und untermauert verbal die guten Absichten seines Unternehmens, wenn er sagt: „Wir sind als Mittelständler in der Modewelt gegenüber Mango vielleicht nur ein kleiner Fisch. Aber wir wissen, was wir tun und können uns zu Wehr setzen. Die Rechtslage ist eindeutig. Über viele Jahre haben wir die Marke international aufgebaut.“ Und weiter: „Die Qualitätsmarke Einhorn ist unser Kapital und ein Leistungsversprechen an unsere Kunden. Wir werden sie mit allen Mitteln verteidigen.“

Eine Stellungnahme von Mango steht dazu bislang noch aus.

Foto: Einhorn


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