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Auftraggeber bleiben in Bangladesch

Von FashionUnited

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Auch wenn Konkurrenten im Bekleidungsexporthandel

wie Indien, Pakistan, Sri Lanka, Indonesien, Kambodscha und Vietnam nach den jüngsten Fabrikunglücken in Bangladesch eine Verlagerung und damit mehr Aufträge erwartet haben, ist der Ansturm bis jetzt ausgeblieben, wie eine Nachfrage von Reuters bestätigte. In einer Industrie, in der jeder Cent zählt, sind die Kosten ausschlaggebend und damit hat Bangladesch immer noch die Nase vorn.

“Kein Auftraggeber hat es eilig, sich aus Bangladesch zurückzuziehen, denn Einzelhändler aus dem Westen stehen unter Druck, Preiserhöhungen nicht an die Kunden weiterzugeben. Deshalb gibt es derzeit keinen Ersatz für Bangladesch, auch wenn Hersteller sogar die Produktion in baufälligen Fabriken riskieren, um Kosten zu sparen,” bestätigte Arvind Singhal, Vorsitzender der indischen Einzelhandelsberatung Technopak Advisors.

Der US-Einzelhandelsriese Walmart hat sich bereits zu Bangladesch bekannt und nennt es einen “wichtigen Beschaffungsmarkt”. Die schwedische Modekette H&M sucht zwar nach Alternativen, allerdings nicht auf Kosten der Produktion in Bangladesch. “Wir verringern unsere Aufträge in Bangladesch nicht; wir streben langfristige Beziehungen mit unseren Lieferanten an. Wir sind immer auf der Suche nach neuen Produktionskapazitäten, um unsere fortschreitende Expansion zu unterstützen,” erklärte H&M-Sprecherin Elin Hallerby.

Die aktuellen Zahlen bestätigen, dass die Fabrikunglücke wirtschaftlich kaum Wirkung auf Bangladeschs Exporte gezeigt haben: Nach Angaben der Außenhandelsvereinigung des Landes sind die Exporte für das Geschäftsjahr bis Ende Juni um 13 Prozent auf 21,5 Milliarden US-Dollar (16,5 Milliarden Euro) gestiegen. Davon machen Bekleidung und Schuhe 80 Prozent aus. Im Juni stiegen die Bekleidungsexporte im Jahresvergleich sogar um 26 Prozent auf 2,2 Milliarden US-Dollar (1,68 Milliarden Euro).

60 Prozent dieser Bekleidungsartikel landen in Europa, wo Bangladesch von Handelsvergünstigungen unter dem “Globalised Scheme of Preferences” (GSP) profitiert, das sogenannten ‘armen Ländern’ durch Zollerleichterungen Handelsvorteile einräumt.

Bangladesch befindet sich zur Zeit auf der vorteilhaftesteten Stufe; dies könnte sich aber bald ändern, sollten sich die Arbeitsbedingungen im Land nicht verbessern. Bei einem Treffen in Genf letzte Woche betonte EU-Handelskommissar Karel de Gucht, dass “die Handelspräferenzen der EU nicht selbstverständlich” seien.
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