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Eco Fashion – der neue Mode-Standard erobert die Laufstege

Von FashionUnited

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Es geht kaum schnelllebiger als in der Mode. Wo Kollektionen schon



Blazer aus Ripsstoff aus der CONSCIOUS Reihe von H&M
Quelle: H&M Webseite
Zugriff: 03.07.2013

Eco Fashion – der neue Mode-Standard erobert die Laufstege

Es geht kaum schnelllebiger als in der Mode. Wo Kollektionen schon ein Jahr im Voraus entworfen werden, erscheint das neue oft schon alt, bevor es den Markt so richtig erobern konnte. „Weg mit dem Alten, her mit dem Neuen“ – Wer hätte gedacht, dass es ausgerechnet die Modeindustrie sein würde, von der ein weiterer grüner Trend ausgeht?

Das neue Öko-Bewusstsein

Grüne Mode erobert die Welt und kommt dabei vor allem denen zu Gute, die wesentlich an ihrer Herstellung beteiligt sind. Was experimentell und wenig glamourös begann, hat sich seit den Anfängen in den 90ern zum Trend – oder besser gesagt: zur Bewegung gemausert, die für kleine Labels zur Firmenphilosophie gehört. Denn: Die, die Mode tragen, profitieren davon, dass Menschen in Dritte-Welt-Ländern in Sweat Shops unwürdige Arbeitsbedingungen ertragen – das Bewusstsein für die Notwendigkeit eines Umdenkens in der Modewelt war damals so sinnvoll wie heute und scheint sich endlich durchgesetzt zu haben. Doch woher kommt der Trend und wie hat er es vom tristen Leinenhemd-Image eigentlich auf den Laufsteg geschafft?

Aus Alt mach Neu – so wird Mode nachhaltig

Ist Mode auch so etwas wie eine Botschaft? Ja, wenn es nach Norma Kamali geht. Sie schickte ihre Models bereits 1990 mit Slogans wie „Acid Rain Squad“ über den Laufsteg, um ein Bewusstsein für den umweltschädlichen und verschwenderischen Umgang mit unseren Ressourcendurch „Fast Fashion“ zu schaffen.Das erste Mal auf dem Laufsteg schaffte es die Eco Fashion aber bereits 1988 bei der Show des Antwerpener Modedesigners Martin Margiela. Damals, im Gegensatz zu heute, wo Green Fashion zum Label für H&M und C&A geworden ist, wurde die Vorarbeit noch von wenigen Pionieren geleistet, die mit Repurposing und Upcycling Methoden experimentierten, also Mode zweckentfremdeten oder wiederverwerteten, indem sie RagHouses in den USA durchforsteten. Margiela sattelte auf Ökomode um, indem er eine Lederschürze zum Abendkleid umnähte. Eine Idee war geboren: nachhaltige Mode tragbar zu präsentieren.

Fit für die Fashion Week – mit Öko- und Sozialstandards

Ökomode heute steht im Zusammenhang mit Verfahren, die Mensch und Natur bei der Textilproduktion- und verarbeitung in den Mittelpunkt stellen und sie so schonend wie möglich verwenden möchten. Das schlägt sich im Verzicht auf schädliche Chemikalien und Bleichmittel, die Wiederverwendung alter Rohstoffe (auch Nichttextilen), die Herstellung möglichst bestandsfähiger Kleidung, die Einhaltung sozialer Standards, sowie in der Verwendung organischer Rohstoffe (z.B. Bioseide) nieder. Diese hochwertigen und innovativen Stoffe in Bioqualität wurden durch Pioniere und werden durch etablierte Labels mit ansprechenden Designs verbunden, die als Fashion Repertoire fit für die Modewochen in Berlin und New York sind.Nachhaltige Mode ist ein Wachstumsbereich, der auch vermehrt im High Fashion Segment seinen Anklang findet. Immer häufiger engagieren sich große Namen der Branche für den vermehrten Einsatz und die Herstellung ökologisch-nachhaltiger Kleidung. Stella McCartney, die geradeselbst auf der Berliner Fashion Week zu Gast ist und als Schirmherrin des Designer for Tomorrow Awards fungiert, übernimmt dabei eine Vorreiterrolle. Sie ist der Beweis, dass es nicht unmöglich ist, High Fashion mit nachhaltiger Mode zu kombinieren.

Ausgezeichnete Mode – die neuen Öko Siegel

Von den nationalen und internationalen Ökosiegeln, die diese Standards überwachen, finden einige mehr, andere weniger Beachtung. Den Standard mit der höchsten Auszeichnung in Deutschland genießt derzeit IVN Best, da Kleidung mit diesem Siegel zu 100% aus biologischem Anbau stammt und auch die Sozial- und Umweltverträglichkeit der Arbeitsbedingungen geprüft wird. Sein internationales Pendant ist das G.O.T.S.-Siegel, das z.B. für das Studio Ecocentricoder den Avocado Store gilt. Zu den internationalen Siegeln, die eher mit Skepsis betrachtet werden, zählt hingegen

C&A – einer der weltweiten Marktführer für Biobaumwolle
Quelle: C&A Webseite
Zugriff: 03.07.2013
WRAP (Worldwide Responsible Apparel Production) wegen ihrer industriellen Ausrichtung und dem Mangel an Transparenz in der Öffentlichkeit. Wer sich besonders für die Bauern und Facharbeiter im Produktionsland einsetzen möchte, sollte auf das Fair Trade Siegel „Certified Cotton“ achten, mit dem beispielsweise Labels wie armedangels ausgezeichnet werden oder aber die Fair Wear Foundation Zertifizierung wie bei hessmode. Andere Labels wie Green This Season arbeiten mit Öko Designern zusammen, die ihre Naturmode selbst entwickeln.

In jedem Fall ist dieser neue Trend aus vielerlei Hinsicht ein sehr positiver. Man darf gespannt sein, welche Innovationen, Kreationen und Ansätze in naher Zukunft noch aus ihm hervorgehen werden. Wer mehr Informationen zum Thema sucht, kann sich einmal bei dieser Übersicht zu Eco Fashion umsehen.
Eco Fashion