Ein hartes Jahr mit vielen schlechten Bilanzen...
Von FashionUnited
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... prognostiziert der Vorstandssprecher der Einkaufskooperation
KATAG AG, Dr. Daniel Terberger,dem Bekleidungshandel in Deutschland. 10 bis 20% mehr Handelshäuser seiner Gruppe als noch vor einem Jahr benötigten Unterstützung durch Sockelkredite oder die Verschiebung von Zahlungszielen. Auch der Geschäftsführer des Einkaufsverbandes Unitex, Gerhard Albrecht, sieht für einige seiner Mitglieder die Liquidität als ihr größtes Problem, weshalb er mit einem speziellen Finanzierungspaket für die Saisonware gegensteuert.Ähnliche Signale hört man aus der Schuhbranche. Der Einkaufsverbund SABU verschiebt eine der Dekaden mir dem höchsten Einkaufsvolumen der laufenden Saison um 30 Tage nach hinten. Außerdem gewähre der Verbund eine achtwöchige Valuta auf alle eigenen Rechnungen, berichtet SABU-Geschäftsführer Ralph Hanus. Und auch der Vorstandsvorsitzende der Verbundgruppe ANWR, Günter Althaus, will die nächsten drei Dekaden mit einer kostenlosen Sondervaluta von einem Monat ausstatten.
Deutliche Signale die auf eine schwieriger werdende Situation des Modehandels auch in Deutschland hindeuten. Das bedeutet, dass sich die Lieferanten auch außerhalb der Einkaufskooperationen auf eine Ausweitung der Lieferantenkredite einstellen müssen. Wer dabei seine Liquidität nicht in Gefahr bringen will, muss jetzt dringend die Effektivität seines Forderungsmanagements überprüfen. Eine Aktuelle Studie der Hochschule Bochum, initiiert vom Bundesverband Credit Management BvCM zum Thema "Erfolgsfaktoren der Forderungsrealisation" hat dazu erhebliches Verbesserungspotential zu Tage gefördert. Befragt wurden in der Studie die Industrie-Kunden, also die potentiellen Schuldner der Lieferanten. Die wesentlichen Ergebnisse:
Es werden auffällig oft Reklamationen wegen formaler Fehler der Rechnungen getätigt. Die relativ lange Zeitspanne bis die korrekte Rechnung ausgestellt ist verlängert unnötig das vereinbarte Zahlungsziel.
Die Mehrheit der befragten Unternehmen erklärten, dass sie in Rechnung gestellte Verzugsschäden dem Lieferanten nicht erstatten da sie den Eindruck haben, dass er auf deren Geltendmachung gerne verzichtet, wenn nur die Hauptforderung vollständig bezahlt ist.
Ebensowenig werden wegen Überschreitung der Skontofrist unberechtigt gezogene Skonti zurückgefordert.
Immer noch gibt es Unternehmen mit bis zu sechs oder mehr Mahnstufen.
Das Wissen der Schuldner, dass schlechtes Zahlungsverhalten die eigene Wirtschaftsauskunft negativ beeinflusst, motiviert zwei Drittel der in der Studie befragten Unternehmen zur pünktlichen Zahlung.
Alle diese Punkte sind entscheidende Hinweise, wie das eigene Forderungsmanagement optimiert werden kann. Und alle diese Punkte können mutig angegangen werden. Denn auch das hat die Studie ergeben: Die deutliche Mehrheit der befragten Schuldner sieht ein konsequent und straff geführtes Mahn- und Inkassowesen als wenig oder gar nicht schädigend für eine gute Geschäftsbeziehung an. Dagegen werden bekannte Inkonsequenzen im Kreditmanagement der Gläubiger ausgenutzt und das Zahlungsverhalten danach ausgerichtet.