Höhere Reallöhne im Einzelhandel

Obwohl die Steigerung der Tariflöhne im Einzelhandel weitaus geringer ausfiel als von Gewerkschaften und

Arbeitnehmervertretern in der letzten Tarifrunde gefordert hatten, haben die Angestellten in der Branche unterm Strich mehr Geld in der Tasche.

Wie das Institut der Deutschen Wirtschaft Köln (IW) errechnet hat, fielen die Forderungen mit 4,5 bis sechs Prozent zumeist eh schon niedriger aus als 2008, wo noch Lohnsteigerungen von acht Prozent gefordert wurden. Die letztendlich gezeichneten Abschlüsse liegen mit zwei bis drei Prozent noch einmal um die Hälfte niedriger als die Forderungen.

Im Einzelhandel wollte die Gewerkschaft Ver.di in diesem Jahr trotz Rezession und wachsender Kaufzurückhaltung der Verbraucher stolze 6,8 Prozent, heraus kamen dann in der Summe 3,5 Prozent an prozentualen Lohnsteigerungen, die sich über zwei Jahre verteilt. Trotzdem haben die Bertoffenen derzeit keinen Grund zur Klage, so die Wirtschaftsforscher. Zwar seien die Zeiten üppiger Tariflohnsteigerungen vorerst vorbei, stabile Preise sorgten aber in diesem Jahr dafür, dass das Verdienstplus das Portemonnaie auch real füllt.

So winkten in der Krisen-Tarifrunde 2009 höhere Reallohngewinne als in der Boom-Tarifrunde 2008 – auch wenn der Lohnzuwachs nominal geringer ausfalle, so das IW.