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Karstadt-Chef ist oberster „Sprachpanscher“

Von FashionUnited

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Der Chef der Warenhauskette Karstadt, Andrew Jennings, wurde

von den Mitglieder des Vereins Deutsche Sprache e.V.(VDS) zum Sprachpanscher des Jahres 2012 gewählt.

„Wir schlagen ungern einen toten Hund“, erklärte der VDS-Vorsitzende Walter Krämer, „aber leider erkennt man eine deutsche Pleitefirma sehr oft daran, dass sie mit ihren Kunden englisch spricht.“ Seit Jennings bei Karstadt sei, werbe die Firma noch konsequenter als vorher mit Sprüchen wie „modern and full of life" für „Midseason-Sale“, „Kidswear“ und „Home-Style“. Die VDS-Mitglieder wollten Jennings nun eigenen Angaben zufolge daran erinnern, dass die Karstadt-Kaufhäuser nicht in Liverpool und London, sondern in Wuppertal, Berlin und München stehen.

Glaubt man den Ausführungen des VDS, war Entscheidung jedoch wohl knapp: Karstadt habe mit 1.521 nur wenige Stimmen mehr erhalten als der Medienkonzern ProSiebenSat.1 Media mit 1.490, dessen denglische Fernsehproduktionen seit langem allen Sprachfreunden ein Dorn im Auge seien. Ebenfalls gut im Rennen lag anscheinend lange Zeit die Vorsitzende der Bayerischen CSU-Frauenunion Angelika Niebler mit 1.108 Stimmen, die als Erfinderin der CSU-Parteifeier „Lounge in the City“ gilt. Insgesamt gaben die VDS-Mitglieder 5.168 Wahlzettel ab.

Der Titel „Sprachpanscher des Jahres“ wird seit dem Jahr 1998 vergeben. Er steht für das unnötige und fortgesetzte Verdrängen deutscher Wörter durch angelsächsische Importe. Bekannte Sprachpanscher der Vergangenheit waren unter anderem René Obermann (Deutsche Telekom 2011), Hartmut Mehdorn (Deutsche Bahn 2007) oder Klaus Zumwinkel (Deutsche Post 2005).

Karstadt
vds