Kunert reduziert Kleidungssortiment
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Der in Immenstadt ansässige Strumpf- und Bekleidungshersteller Kunert AG will sich künftig wieder stärker auf sein traditionelles Kerngeschäft konzentrieren.
Wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte, will es zwei der derzeit drei Kleidungslinien der Marke Burlington einstellen.Von der Entscheidung betroffen sind die "Mail Line" und die "Premium Line". Kunert hatte beide Linien im Herbst 2006 gestartet und mit der Kollektion für Herbst/Winter 2007 auf den Markt gebracht. Im laufenden Jahr hätten sie "nur unwesentlich" zum Gesamtumsatz beigetragen, erklärte das Unternehmen. "Die Entscheidung unterstützt damit angesichts der Vorleistungen, die für den Aufbau dieses neuen Geschäftszweigs noch erforderlich gewesen wären, das vorrangige Ziel einer finanziellen Stärkung des Konzerns," erläuterte die Kunert AG die nun beschlossene Maßnahme. Man wolle sich künftig auf das Stammgeschäft mit Feinstrumpfwaren und Socken der drei etablierten Marken Kunert, Hudson und Burlington konzentrieren.
Die Neuausrichtung hatte auch personelle Folgen: Wie die Kunert AG weiter bekannt gab, hätten sich angesichts dieser Entscheidung der Aufsichtsrat und Marketingvorstand Michael Stoermer einvernehmlich auf eine sofortige Vertragsauflösung geeinigt. Der Aufsichtsrat bedankte sich bei seinem ausgeschiedenen Mitarbeiter "für seinen geleisteten Beitrag zur Neuausrichtung des Unternehmens". Seine Aufgaben würden übergangsweise von Robert Calhoun übernommen. Der Finanzexperte war Ende Juli in den Vorstand der Kunert AG berufen worden.
Der kriselnde Strumpfkonzern bemüht sich derzeit, durch ein tief greifendes Restrukturierungsprogramm wieder auf Erfolgskurs zu kommen. Nicht zuletzt aufgrund damit zusammenhängender Maßnahmen hatte Kunert im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Umsatzrückgang um 10 Prozent hinnehmen müssen. Gleichzeitig konnte das Unternehmen seine Verluste reduzieren. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet die Kunert AG nun mit einem Umsatzwachstums. Erstmals seit 1993 befinde man sich wieder auf Wachstumskurs, hatte der nun ausgeschiedene Vertriebsvorstand Stoermer im Juni erklärt. Durch eine Kapitalerhöhung hatte sicherte sich der Konzern im August frisches Geld, das großenteils für wachstumsorientierte Investitionen eingesetzt werden soll.