Nigeria: Fälschungen kosten Textilindustrie eine Million Jobs
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In den letzten 20 Jahren haben mehr als eine Million Textil- und
Bekleidungsarbeiter in Nigeria ihre Arbeitsplätze durch gefälschte Produkte verloren. Die weite Verbreitung von Produktfälschungen hat zur Schließung etlicher Textilfabriken geführt und damit zur Gefährdung der gesamten Branche und sogar der Gesamtwirtschaft, die auf die Textil- und Bekleidungsindustrie angewiesen ist. Experten schätzen, dass 40 Prozent aller in Nigeria angebotenen Produkte entweder minderwertig oder Fälschungen seien.“Über eine Million Arbeitsplätze hat die Textilindustrie in Nigeria seit 2000 aufgrund von Fälschungen verloren, was zur Schließung vieler Textileinheiten geführt hat und die, die überlebt haben, sind in komatösem Zustand. Außerdem hat die Produktpiraterie auch mikroökonomische Effekte, die das Umsatzvolumen, die Preise, Kosten für Rechtsinhaber, neue Investitionen, Lizenzgebühren und den Markenwert beeinflussen”, erklärte Joseph Odumodu, Generaldirektor der Standard Organization of Nigeria (SON) auf der vor kurzem in Abuja abgehaltenen Hewlett-Packard Anti-Fälschungs-Konferenz.
Odumodu macht auch den Wettbewerb durch Textilien und Bekleidung aus anderen Ländern, besonders Asien, für Nigerias Verlust verantwortlich. “Es gab eine Zeit, in der die Textilindustrie [Nigerias] sehr stark war. Dann hat das Land auf einmal seine Grenzen geöffnet und so erlaubt, eine Flut von minderwertigen Textilprodukten aus Asien und anderen Orten das Land zu überschwemmen. Der direkte Einfluss war, dass die heimische Textilindustrie dem Konkurrenzdruck nicht standhalten konnte, also mussten die meisten [Betriebe] schließen,” sagte Odumodu in einem interview mit Premium Times. Er warnte auch vor der gesundheitlichen Gefahr durch Textilien und Bekleidung, die mit Chemikalien gefärbt werden, die Schwermetalle wie Blei oder Zink enthalten.
Odumodu macht die “schwachen rechtlichen und gesetzlichen Rahmenbedingungen” sowie einen hohen Grad an Korruption im Land und die Unwissenheit der Verbraucher für die “katastrophalen Auswirkungen” der Produktfälschungen verantwortlich. Er schlägt deshalb harte Strafen für die Herstellung oder Verbreitung minderwertiger oder gefälschter Produkte vor, die als Wirtschaftsdelikte geahndet werden sollten.