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Penn University unterstützt Bangladesch Abkommen

Von FashionUnited

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Als erste Universität hat die US-amerikanische

Hochschule University of Pennsylvania all ihre Bekleidungshersteller, die T-Shirts, Sweatshirts und andere Kleidungsstücke mit dem Universitätslogo herstellen aufgefordert, das Abkommen zur Brand- und Gebäudesicherheit in Bangladesch zu unterzeichnen.

“Penn wird überprüfen, ob Sponsoren Universitätsbekleidung in Bangladesch beschaffen, herstellen oder kaufen und wird sicherstellen, dass sie vor dem Erteilen eines Sponsorenvertrags oder vor dessen Verlängerung das Abkommen unterzeichnet haben,” hieß es in einer Bekanntmachung vom 5. Dezember auf der Website der Universität.

In den USA ist das Erteilen von Sponsorverträgen an bestimmte Modemarken – normalerweise Sportartikelhersteller – weit verbreitet. Diese Sponsorverträge sind für die Marken sehr lukrativ, garantieren sie ihnen doch mehrere Millionen Euro im Jahr an Einnahmen, zudem gute Publicity.

Der Entscheidung der Penn University war eine Unterschriftenkampagne des Student Labor Action Projects (SLAP) vorangegangen. Hunderte von Studierenden hatten ihre Universität aufgefordert, alle Hersteller von Penn-Bekleidung zur Unterzeichnung des Bangladesch-Abkommens aufzufordern. Der Antrag war an das Kommittee für Herstellerverantwortung der Universität gerichtet und bat dieses, seinen ‘Code of Workplace Conduct’ für Sponsoren entsprechend zu aktualisieren. Das Worker's Rights Consortium (WRC), einer der Überwachungsvereine der University of Pennsylvania, hält ebenfalls alle Hochschulen dazu an, ihre Sponsoren dazu zu verpflichten, das Bangladesch-Abkommen zu unterzeichnen.

Die Hochschulleitung stützt sich bei solchen Entscheidungen auf das Kommittee, das aus Lehrkräften, Studierenden und Mitarbeitern besteht, um “aktiv die Arbeitsleistungen und sozialverantwortlichen Praktiken der Universitätssponsoren zu beurteilen und zu überprüfen”. Vor ein paar Tagen entschied sich das Kommittee dann einstimmig für einen Beschluss, der die Universität in dieser Entscheidung bekräftigen würde.

Der Antrag der Studierenden bat das Kommittee auch, die Gründung von Gewerkschaften in den herstellenden Fabriken zu erlauben, so dass sie rechtliche Schritte unternehmen und wichtige Gesundheits- und Sicherheitsanliegen vorbringen können. Außerdem verlangten die Studierenden, den Arbeitern das Recht zu gewähren, sich zu weigern, unter gefährlichen Bedingungen zu arbeiten.

Dies ist ein wichtiger Punkt, denn die Zahl der Toten beim Einsturz des Rana Plaza-Gebäudes im April dieses Jahres war mit über 1.100 Arbeitern deshalb so hoch, weil Bekleidungsarbeiter unter Androhung von Lohnkürzungen oder Kündigung gezwungen wurden, in ein Gebäude zurückzukehren, das bereits beachtliche Risse aufwies.

Laut SLAP haben bis jetzt von den Sponsoren, die Bekleidung für Penn herstellen lassen, nur Adidas und Knight Apparel das Bangladesch-Abkommen unterzeichnet. Die Mehrheit der Unternehmen wie Soffe, Russell Athletic und Box Seat Clothing Co. haben noch nicht unterschrieben.

Wieviel Einfluss Hochschulen in den USA auf ihre Sponsoren haben, zeigt das Beispiel von Adidas und Cornell University. Diese hatte im Oktober letzten Jahres Adidas aufgrund ausstehender Abfindungszahlungen an die Arbeiter der indonesischen Bekleidungsfabrik PT Kizone den Sponsorvertrag gekündigt.

Nach viel Hin und Her und als sich mit Wisconsin-Madison und Rutgers zwei weitere Universitäten anschlossen sowie viel negativer Publicity für Adidas, entschloss sich der Sportartikelhersteller im April dieses Jahres endlich, die ausstehenden Abfindungen zu zahlen. Die Sponsoren der Penn University sollten das Beispiel von Adidas im Hinterkopf behalten, bevor sie sich zu lange weigern, das Abkommen zu unterzeichnen und eventuell ihren lukrativen Sponsorverträge zu verlieren.
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