Presse: Unregelmäßigkeiten bei Escada?
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Einem Bericht der Financial Times Deutschland (FTD)
zufolge will Christian Gerloff, der Insolvenzverwalter der früheren Escada AG, „geschäftliche Vorgänge ab 2004 wegen möglicher Haftungsansprüche gegen einen Ex-Vorstand und die Verwaltung“ prüfen lassen. Das habe Gerloff auf der Gläubigerversammlung des Unternehmens am Dienstag angekündigt, so die FTD.Der Insolvenzverwalter habe bei der Durchsicht der Zahlen fragwürdige Transaktionen entdeckt, berichtete das Blatt. „Ein gewisses System der Bilanzerstellung“ müsse nun „im Detail geprüft“ werden, zitierte die FTD den Münchener Anwalt. Die kritisierten Vorfälle dürften sich der Zeitung zufolge in den Jahren vor 2006 zugetragen haben. Der aktuelle Vorstand um Bruno Sälzer, der inzwischen die nach dem Verkauf der Vermögenswerte an Megha Mittal neu gegründete Escada GmbH führt, ist demnach nicht betroffen.
Erstmals nannte Gerloff am Dienstag auch den konkreten Preis, den Mittal für Escada bezahlt hat. Der belief sich demnach auf 55,6 Millionen Euro, davon 51 Millionen Euro in bar. Darüber hinaus habe die neue Eigentümerin die eigenständigen, ebenfalls insolventen Vertriebsgesellschaften des Modehauses erworben, berichtete die FTD. Außerdem präsentierte der Insolvenzverwalter Zahlen für das im vergangenen Oktober abgeschlossene Geschäftsjahr 2008/2009. Der Umsatz sei von 242,1 auf 185,4 Millionen Euro abgesackt, unter dem Strich habe ein Verlust in Höhe von 94 Millionen Euro gestanden, so die FTD. Der Fehlbetrag sei aber zu einem großen Teil auf Abschreibungen beim verkauften Segment Primera zurückzuführen.