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Rana Plaza-Eigentümer auch wegen Korruption angeklagt

Von FashionUnited

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Der 36-jährige Besitzer des Rana Plaza-Gebäudes, Sohel Rana, der

nach kurzer Flucht vier Tage nach dem verheerenden Fabrikunglück am 24. April 2013 in Savar, in der Nähe der bengalischen Hauptstadt Dhaka, verhaftet wurde, muss sich jetzt zusammen mit seinen Eltern und zehn anderen Personen auch Korruptionsvorwürfen stellen.

Laut der vor einem Monat eingereichten Anklageschrift der Anti-Korruptionsbehörde (ACC) “hat sich eine Verstrickung Ranas in die Korruptionsvorwürfe ergeben“, so ein ACC-Sprecher. Rana muss sich bereits verschiedenen anderen Vorwürfen stellen, darunter dem, das Gebäude drei Stockwerke höher als erlaubt und mit minderwertigen Materialen gebaut zu haben.

Rana beziehungsweise seine Eltern hatten die Baugenehmigung nur für sechs Stockwerke erhalten (der Untergrund war viel zu weich für ein mehrstöckiges Gebäude), stockten aber illegalerweise um zwei auf, um mehr Fläche gewerblich vermieten zu können, in diesem Fall an Bekleidungshersteller. Es stellte sich zudem heraus, dass das Gebäude nicht auf eine industrielle Nutzung mit schweren Maschinen, wie sie bei der Bekleidungsproduktion benötigt werden, ausgerichtet gewesen sei. Neben den Vibrationen Tausender Nähmaschinen war es dann auch ein Generator in einem der oberen Stockwerke gewesen, dessen Einschalten dem Gebäude den Todesstoss versetzte und den Tod von mehr als 1,100 Menschen verursachte.

Rana, der von einigen als der “verhassteste Mann Bangladeschs” beschrieben wird, ist kein unbeschriebenes Blatt: Sowohl in die Politik als auch das organisierte Verbrechen verwickelt, wird Rana beschuldigt, mit Waffen und Drogen zu handeln und das Land, auf dem sein Vater und er das Rana Plaza-Gebäude erbauten, gewaltsam von kleinen Landbesitzern und mithilfe illegaler Dokumente beschlagnahmt zu haben und sich zudem von korrupten Beamten habe schützen lassen, so Jim Yardley im New York Times-Artikel “The most hated Bangladeshi, toppled from a shady empire” vom 30. April 2013.

Der Untersuchungsbericht verlangt lebenslängliche Haft für Rana und alle Fabrikbesitzer; ihnen muss jedoch erst eine Verletzung der Baugesetze nachgewiesen werden. Die Korruptionsvorwürfe kommen erschwerend hinzu.

Rana Plaza