Wöhrl: Stabwechsel mit Gewinnsteigerung

Beim Nürnberger Bekleidungshändler Rudolf Wöhrl AG ist eine

Ära zu Ende gegangen: Ende März übergab Gerhard Wöhrl den Vorstandsvorsitz an einen Nachfolger, der nicht der Gründerdynastie entstammt. Seither führt Marcus Kossendey das Unternehmen, der von Peek & Cloppenburg Düsseldorf nach Franken gewechselt war. Ganz ohne Wöhrls muss das Traditionshaus aber auch künftig nicht auskommen. Olivier Wöhrl bleibt Vorsitzender des Aufsichtsrats.
 
In seinem letzten Geschäftsjahr konnte Gerhard Wöhrl noch einmal Erfolge vorweisen. Ersten Schätzungen zufolge stieg der Gewinn vor Steuern von 1,1 Millionen Euro im Vorjahr auf 7 Millionen Euro. Finanzvorstand Alfred Gutekunst erläuterte: „Diese bemerkenswerte Entwicklung ist vor allem darauf zurückzuführen, dass die vom Vorstand gezielt eingeleiteten Maßnahmen zur Kostensenkung und Restrukturierung bereits 2009 wirkungsvoll umgesetzt werden konnten und auf breiter Front gegriffen haben.“

Kossendey kündigte an, den Sparkurs fortsetzen und alle bestehenden Filialen auf ihre Wirtschaftlichkeit überprüfen zu wollen. Allerdings wäre das Unternehmen an der Übernahme von Standorten des insolventen Konkurrenten Karstadt interessiert, falls die Häuser letztlich doch einzeln verkauft werden sollten.