Abercrombie & Fitch rutscht tiefer ins Minus

Mit tiefroten Zahlen hat der US-amerikanische Jugendmodeanbieter Abercrombie & Fitch das erste Quartal des Geschäftsjahres 2014/15 abgeschlossen. Der Verlust, zu dessen Höhe einmalige Restrukturierungskosten maßgeblich beitrugen, lag allerdings im Rahmen der eigenen Erwartungen.

Das Unternehmen bekräftigte daher seine Ergebnisprognose für das laufende Jahr.

Im abgelaufenen Quartal, das am 3. Mai endete, musste Abercrombie & Fitch aufgrund der anhaltend schwachen Nachfrage auf dem Heimatmarkt erneut einen Umsatzrückgang hinnehmen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sanken die

Erlöse um zwei Prozent auf 822 Millionen US-Dollar, umgerechnet rund 604 Millionen Euro. In den USA ging der Umsatz dabei um sechs Prozent auf 504 Millionen US-Dollar zurück, im Ausland legte er hingegen expansionsbedingt um fünf Prozent zu und erreichte 318 Millionen US-Dollar. Auf vergleichbarer Fläche waren die Erlöse in den stationären Stores des Konzerns allerdings weltweit rückläufig: In den USA sanken sie um neun Prozent, im Ausland um 14 Prozent.

Positiv entwickelte sich demgegenüber das Onlinegeschäft, dessen Umsatz um 27 Prozent wuchs. Hier konnte sich das angeschlagene Unternehmen sowohl in den USA (+22 Prozent) als auch im Ausland (+37 Prozent) deutlich verbessern. CEO Mike Jeffries lobte aber nicht nur das „starke Wachstum“ im Internet: Auch die flächenbereinigten Umsätze hätten sich „in die richtige Richtung“ entwickelt, sagte er. Im Vorjahr war der Umsatz in den US-Stores auf vergleichbarer Fläche noch um 15 Prozent gefallen. Vor allem bei der Kernmarke Abercrombie & Fitch und im Damenmodebereich habe es zuletzt „deutliche kontinuierliche Verbesserungen“ gegeben, so Jeffries.

Hohe Restrukturierungskosten ließen den Quartalsverlust auf 23,7 Millionen US-Dollar steigen

Doch trotz solcher Hoffnungsschimmer steckt das Unternehmen weiterhin tief in der Verlustzone. Mit 23,7 Millionen US-Dollar fiel der Nettoverlust mehr als drei Mal so hoch aus wie im ersten Quartal des Vorjahres, als er bei 7,2 Millionen US-Dollar gelegen hatte. Fast die Hälfte des jüngsten Fehlbetrags ging allerdings auf das Konto von Sanierungsmaßnahmen: Die Schließung des Filialnetzes der Unterwäschemarke Gilly Hicks sowie weitere Restrukturierungskosten und Einmaleffekte belasteten das Ergebnis schwer. Bereinigt um diese Sonderfaktoren habe der Quartalsverlust lediglich bei 13,0 Millionen US-Dollar gelegen, erklärte das Unternehmen. Analysten hatten zuvor einen noch höheren Fehlbetrag vor Sondereffekten erwartet, der Aktienkurs stieg dementsprechend nach Veröffentlichung der Zahlen deutlich.

„Angesichts des weiterhin schwierigen Marktumfeldes im Jugendmodehandel sind wir zufrieden darüber, dass das Quartalsergebnis unsere Erwartungen erfüllt hat“, sagte Jeffries. Die Konzernleitung bekräftigte ihre Gewinnprognose für das gesamte Geschäftsjahr. Sie rechnet damit weiterhin mit einem verwässerten, um Sondereffekte bereinigten Ergebnis je Aktie zwischen 2,15 und 2,35 US-Dollar. Auch die Pläne, in den USA 60 bis 70 Stores, deren Mietverträge auslaufen, zu schließen, wurden bestätigt. Im Gegenzug will der Konzern etwa 15 neue Läden im Ausland sowie acht bis zehn Outlets eröffnen.

Foto: Abercrombie & Fitch