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Adidas bleibt hart bei Greenpeace-Vorwürfen

Von FashionUnited

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Sportartikelhersteller Adidas steht weiter hinter seinen Maßnahmen im Rahmen der von der Umweltorganisation Greenpeace ins Leben gerufenen Detox-Kampagne, die sich gegen gefährliche Schadstoffe in Bekleidung wendet.

Das Umweltunternehmen hat zwei Jahre nach dem Beginn der Kampagne einen innovativen ‘Detox-Catwalk’ veröffentlicht, der gemäß dem Motto “Walk the walk – Worten müssen Taten folgen” die 17 teilnehmenden Unternehmen und sieben weitere in drei Kategorien teilt: sogenannte ‘Trendsetter’, ‘Greenwasher’ und ‘Schlusslichter’. In der interaktiven Präsentation verändert sich nicht nur die Bekleidung der Catwalk-Models je nach aufgerufener Marke, sondern ihr Gesichtsausdruck von einem überlegenem Lächeln der Trendsetter über einen finsteren Blick der Greenwasher bis hin zum Totenkopf (bzw. Vollskelett) der Schlusslichter.

Adidas wurde (zusammen mit dem US-Rivalen Nike und dem chinesischen Sportartikelhersteller Li Ning) in die Kategorie Greenwasher eingeteilt, die laut Greenpeace Unternehmen enthält, die “sich zu Detox verpflichtet haben, aber nicht Wort halten, weil sie ihre ineffizienten Maßnahmen hinter Papierversprechen und fadenscheinigem Engagement verstecken”.

Adidas
nur ein 'Greenwasher' laut Greenpeace

„Vor zwei Jahren waren Adidas und Nike noch Detox-Vorreiter, haben dann aber den Worten keine Taten folgen lassen. Gerade Adidas macht weiter wie bisher, anstatt konkrete Maßnahmen hin zu einer sauberen und transparenten Textilproduktion zu beginnen“, beklagte Manfred Santen, Chemie-Experte von Greenpeace.

Adidas gab sich überrascht von der Einstufung und teilte mit, das Unternehmen habe sich “strikt an die Zusagen gehalten, die wir bei der Vorstellung der Detox-Kampagne gemacht haben”. "Wir arbeiten seit Jahren erfolgreich an der Reduzierung und schrittweisen Eliminierung gefährlicher Chemikalien in unserer Beschaffungskette," hieß es weiter. Adidas sei auch die einzige Marke weltweit, die sich formell verpflichtet habe, auf zwölf spezifische gefährliche Chemikalien zu verzichten.

Zudem verwies das Herzogenauracher Unternehmen auf ein gründliches Chemikalien-Management und auf andere Einstufungen, die es bei Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekten als weltweit führend einstufen. "So wurden wir beispielsweise vom Institute of Public and Environmental Affairs (IPE), einer Partnerorganisation von Greenpeace, als eine der vier besten Marken unserer Branche in China bewertet," so Adidas.

Erst vor wenigen Tagen hatte Greenpeace vor giftigen Chemikalien in Badebekleidung gewarnt (s. Artikel “Greenpeace warnt vor Chemikalien in Bademoden” vom 28. Oktober). Gerade ein Mädchenbadeanzug von Adidas war durch seine hohe Konzentration von Perfluoroktansäure (PFOA) aufgefallen, die fast fünfmal so hoch war wie der gesetzliche Grenzwert. Per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC) können die Fortpflanzung schädigen und das Immun- und Hormonsystem stören.

Aber Greenpeace stellte auch die guten Beispiele der Detox-Kampagne heraus. Als Trendsetter, also Unternehmen, die “sich zu Detox verpflichtet haben und ihre Branche mit glaubwürdigen Fristen, konkreten Maßnahmen und praxistauglicher Umsetzung in eine giftfreie Zukunft führen", stufte Greenpeace die folgenden 14 Modemarken und -einzelhändler ein: Benetton, C&A, Coop, Esprit, G-Star Raw, H&M, Inditex, Levi Strauss & Co., Limited Brands (Victoria’s Secret, La Senza, Henri Bendel), Mango, Marks & Spencer, Puma, Fast Retailing (Uniqlo) und Valentino.

Als Schlusslichter bezeichnet die Umweltorganisation sieben “Gift-Junkies, die keine Verpflichtung eingehen wollen und sich weigern, die Verantwortung für ihre Giftspur zu übernehmen. Deren individuelle, glaubwürdige Detox-Verpflichtung stehen folglich noch aus". Diese sind Giorgio Armani, Bestseller (Jack & Jones, Vero Moda), Only the Brave (Diesel), Gap, Metersbonwe, PVH (Arrow, Calvin Klein, Tommy Hilfiger) und Vancl.
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