Adidas dank Fußball-WM im Höhenflug

Das Sportartikelunternehmen Adidas kann laut seinem Chef Herbert Hainer bereits zehn Tage nach Anpfiff des ersten Spiels der laufenden Fußballweltmeisterschaft von seinem Status als Hauptsponsor des Mega-Events profitieren und berichtet

von einem „Verkaufserfolg“. „

Schon nach den ersten zehn Tagen zeichnet sich ab, dass die WM für Adidas ein großer Erfolg ist und wir unsere ehrgeizigen Ziele im Fußball nicht nur erreichen, sondern übertreffen werden,“ so Hainer, der zufrieden feststellt: „Unser Fußballgeschäft wächst weltweit“. So erwartet das Herzogenauracher Unternehmen für den Fußball-Bereich einen Rekordumsatz von mindestens 1,5 Milliarden Euro und damit einen Zuwachs von mehr als 15 Prozent gegenüber dem letzten Fußball-Rekordjahr 2008. Im Vergleich zum letzten WM-Jahr 2006 will Adidas sogar um satte 25 Prozent zulegen. Ganz unwahrscheinlich ist dies wohl nicht, schließlich stieg der Umsatz mit Fußballprodukten im ersten Quartal 2010 bereits um 26 Prozent. Beflügelt wird das Geschäft mit Fußball affinen Produkten vor allem durch den massenhaften Abverkauf von Replika-Trikots der diversen Nationalmannschaften. So setzte die Marke mit den drei Streifen bereits 6,5 Millionen Team-Shirts ab, mehr als doppelt so viele wie 2006; darunter vor allem Trikots der Kicker aus Deutschland, Mexiko, Südafrika und Argentinien.

Entsprechend stolz zeigte sich Adidas-Chef Hainer unlängst auf einem so genannten „Media Day“ am Herzogenauracher Firmensitz und gab süffisant zu Protokoll: „Egal wie man es dreht und wendet: ob Umsatz, Marktanteil oder Visibilität - Adidas ist und bleibt die führende Fußballmarke.“ Einen Seitenhieb in Richtung Konkurrenz konnte sich Hainer ebenfalls nicht ersparen. Seiner Meinung nach ist es inzwischen nämlich „fast schon Tradition, dass wir unsere Marktführerschaft mit jedem Turnier weiter festigen“.

In der Tat kann das Unternehmen laut Marktuntersuchungen von NPD Sports Tracking Europe und SportScan 34 Prozent Marktanteil und damit die führende Position im Fußball beanspruchen. In Europa hält Adidas in diesem Segment einen Marktanteil von über 38 Prozent, in einzelnen Kernmärkten wie Deutschland und den USA sogar über 50 Prozent.

Wie lange Adidas bei der laufenden Fußballweltmeisterschaft so gut im Geschäft bleiben wird, hängt jedoch in starkem Maße vom Erfolg der gesponserten Teams ab. Sollten Länder wie Spanien, Deutschland, Argentinien oder Mexiko lange und erfolgreich im Turnier bleiben, dürfte das fiskalische Sommermärchen der Herzogenauracher sicherlich noch eine Weile weitergehen. Bestimmen jedoch die Mannschaften aus Holland, Brasilien oder Portugal das weitere Geschehen in den südafrikanischen Stadien, könnte der geneigte Verbraucher künftig öfter zu Produkten mit dem Swoosh greifen.

Foto: Adidas