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Adidas schwächelt weiter

Von FashionUnited

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Im dritten Quartal musste der Sportartikelhersteller Adidas AG erneut Rückgänge bei Umsatz und Gewinn hinnehmen. Auch für das gesamte Geschäftsjahr rechnen die Herzogenauracher damit, dass Umsatz und Ergebnis niedriger

ausfallen werden als im Vorjahr.

Wie Adidas am Mittwoch bekannt gab, erreichte der Konzernumsatz nach neun Monaten eine Höhe von 7,923 Milliarden Euro. Er lag damit um 3,7 Prozent unter dem entsprechenden Vorjahreswert von 8,225 Milliarden Euro. Bereinigt um Wechselkursveränderungen gab er um 7 Prozent nach. Im dritten Quartal sanken die Umsätze um 6,3 Prozent auf 2,888 Milliarden Euro.

Wirklich überzeugen konnte der Konzern aus Herzogenaurach in diesem Jahr bisher fast nirgends. Nach neun Monaten lagen die Umsätze in Europa mit 3,442 Milliarden Euro um 9 Prozent (währungsbereinigt -8 Prozent) unter dem Vorjahresniveau von 3,776 Milliarden Euro. Adidas erklärte den Rückgang nicht zuletzt mit dem außerordentlich hohen Vergleichsniveau. Im vergangenen Jahr hatten die Umsätze durch die Fußball-Europameisterschaft einen kräftigen Schub bekommen.

In Nordamerika sank der Umsatz um 3 Prozent (währungsbereinigt -11 Prozent) auf 1,822 Milliarden Euro, in Asien stieg er zwar um ein Prozent auf 1,894 Milliarden Euro, selbst dieses geringe Wachstum war jedoch nur günstigen Wechselkursveränderungen geschuldet. Währungsbereinigt sanken die Erlöse auch hier um 9 Prozent. Eine positive Ausnahme bildete hingegen das Lateinamerika-Geschäft: Hier stiegen die Umsätze um 10 Prozent (währungsbereinigt +19 Prozent) auf 713 Millionen Euro.

Auch die einzelnen Konzernsegmente lieferten keine echten Lichtblicke: Die Kernmarke Adidas musste trotz zuletzt guter Geschäfte der Sport-Lifestyle-Division nach neun Monaten einen Umsatzrückgang um 4 Prozent (währungsbereinigt -7 Prozent) von 6,004 auf 5,779 Milliarden Euro hinnehmen, beim Sorgenkind Reebok sanken die Umsätze um 6 Prozent (währungsbereinigt -9 Prozent) von 1,587 auf 1,497 Milliarden Euro. Das Segment TaylorMade-adidas Golf meldete zwar eine Steigerung um 3 Prozent von 614 auf 633 Millionen Euro, verdankte diesen Zuwachs aber nur vorteilhaften Wechselkursveränderungen. Währungsbereinigt ergab sich ein Minus um 5 Prozent.

Beim Ergebnis ging es noch rasanter abwärts: Der operative Gewinn belief sich nach neun Monaten auf 465 Millionen Euro und erreichte damit nicht einmal mehr die Hälfte des Vorjahreswertes von 963 Millionen Euro. Im dritten Quartal gab er um 29,0 Prozent auf 336 Millionen Euro nach. Der auf die Anteilseigner des Konzerns entfallende Nettogewinn sank in den ersten neun Monaten sogar um 61,6 Prozent von 588 auf 226 Millionen Euro. Im dritten Quartal fiel er um 29,7 Prozent von 302 auf 213 Millionen Euro.

Für das gesamte Geschäftsjahr rechnet Adidas angesichts der nun vorgelegten Neun-Monats-Zahlen mit einem Umsatzrückgang, der währungsbereinigt voraussichtlich „im niedrigen bis mittleren einstelligen Bereich“ liegen dürfte. Auch beim Ergebnis wird der Konzern Abstriche machen müssen. Er erwartet einen verwässerten Gewinn pro Aktie im Bereich von gerade einmal 1,15 bis 1,30 Euro. 2008 hatte man noch 3,07 Euro erreicht.

Größere Hoffnungen setzt Adidas auf das kommende Jahr. „Die Stimmung unter Verbrauchern und Einzelhändlern schwankt noch zwischen Angst und Optimismus. Wir sind jedoch auf alle möglichen Herausforderungen gut vorbereitet und ich bin vorsichtig optimistisch,“ erklärte Vorstandschef Herbert Hainer. Immerhin steht mit der Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika im kommenden Sommer auch wieder ein umsatzförderndes Großereignis auf dem Programm. „Das Sportevent-Jahr 2010 gehen wir mit innovativen Produkten, interessanten Konzepten und einem klaren Fokus auf die bevorstehenden Aufgaben an,“ bekräftigte Hainer.

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