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Adidas trotzt der schwachen Konjunktur

Von FashionUnited

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Der Herzogenauracher Sportartikler Adidas konnte sich im ersten Quartal 2008 von den schlechten Rahmenbedingungen lösen und ein mehr als zufrieden stellendes Ergebnis einfahren. So stiegen die Umsätze des Konzerns zwischen Januar und März diesen Jahres währungsbereinigt um

zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr, getrieben vor allem durch die Segmente Adidas und TaylorMade-Adidas Golf. Allein die Marke Adidas fuhr ein Plus in Höhe von 14 Prozent ein, nur noch getoppt durch die Golf-Sparte mit einer Umsatzsteigerung von währungsbereinigt 17 Prozent.

Besorgniserregend bleibt hingegen die Entwicklung der schwächelnden US-Marke Reebok, die seit ihrer Übernahme durch Adidas in einem Abwärtssog festzustecken scheint. So fielen die Umsätze hier im Vergleich zum Vorjahreszeitraum erneut um währungsbereinigt sechs Prozent. Geschuldet sei dies der Neupositionierung der Marke in den USA, Japan und Großbritannien, so das Adidas-Management. Die strategischen Initiativen zur Revitalisierung des Labels hätten vorübergehend zu einem signifikanten Rückgang der Auftragsbestände und der Umsatzentwicklung geführt, ließen die Herzogenauracher wissen.

Dass ausgerechnet die amerikanischste Marke im Portfolio der Unternehmensgruppe schwächelt, kommt wohl nicht von ungefähr. Adidas hat in der Region Nordamerika derzeit ein Absatzproblem. So verringerte sich der Konzernumsatz in den USA und Kanada im Vergleich zum ersten Quartal 2007 um satte 17 Prozent (währungsbereinigt: sieben Prozent). Ganz anders dagegen zeigt sich die Entwicklung in den restlichen Weltmärkten. Vor allem in Asien legte Adidas mächtig zu, fuhr ein Umsatzplus von 18 Prozent (währungsbereinigt sogar 25 Prozent) ein und erfreut sich vor allem in China wachsender Beliebtheit. Auch in Lateinamerika zeigte sich der Konzern gewohnt stark und legte um währungsbereinigte 18 Prozent zu. Und auch auf dem angestammten europäischen Markt können sich die Zahlen sehen lassen. Mit 1,25 Milliarden Euro lagen die Umsätze hier neun Prozent über dem Vergleichszeitraum 2007 und festigten so die regionale Überlegenheit des Konzerns gegenüber seinen Konkurrenten.

Insgesamt setzte Adidas im ersten Quartal 2008 über 2,6 Milliarden Euro um, ein mehr als zufrieden stellendes Resultat. Gut bis sehr gut sieht es daher trotz Verlusten durch die anhaltende Dollarschwäche auch beim Ergebnis aus. So stieg die Bruttomarge aufgrund von Verbesserungen in allen Markensegmenten um 2,3 Prozentpunkte auf ein neues Rekordniveau von 49,1 Prozent der Umsatzerlöse. Zugleich verbesserte sich die operative Marge um 1,7 Prozent auf 10,8 Prozent.

Geradezu traumhaft präsentierte sich der Sportartikler beim Gewinn. Ganze 31 Prozent lag dieser – vor Steuern – über den Vorgaben des vergangenen Jahres und machte 250 Millionen Euro aus. Entsprechend gut gelaunt zeigte sich Vorstandschef Herbert Hainer angesichts der positiven Gesamtentwicklung: „Wir sind glänzend in das Jahr 2008 gestartet“ jubelte der Manager, bevor er die Dinge etwas differenzierter kommentierte und fortfuhr: „Adidas und TaylorMade-Adidas Golf waren unsere Wachstumsmotoren. Bei Reebok machen wir die geplanten Fortschritte bei der Neupositionierung der Marke. Als Gruppe stehen wir so gut da wie noch nie. Insbesondere unsere Profitabilität hat sich deutlich verbessert.“

Gründe für weiteren Optimismus gibt es indessen genug: Der Konzern befindet sich insgesamt im Aufwind, besinnt sich auf die eigenen Stärken. So wurden beispielsweise allein im ersten Quartal 2008 3,2 Millionen Aktien zurückgekauft, bis zum November diesen Jahres will das Unternehmen bis zu fünf Prozent des Grundkapitals erworben haben. Außerdem gibt der Anstieg der Auftragsbestände Grund zu weiterem Selbstvertrauen. Sportliche Großereignisse wie die Fußballeuropameisterschaft und die Olympischen Spiele, die beide in diesem Sommer stattfinden, sollen dem Konzern weitere Umsatz- und Gewinnsprünge bescheren. Entsprechend hoch sind die Erwartungen des Managements, das durch Hainer verlauten ließ: „Im Jahr 2008 werden wir sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn neue Höchstmarken erreichen. Vor uns liegt ein spannender Sommer. Bei den zwei wichtigen Sportereignissen, der UEFA EURO 2008™ und den Olympischen Spielen, werden unsere Marken eindeutig im Mittelpunkt stehen. Wir sind daher optimistisch, dass wir auch in diesem Jahr trotz eines schwierigen Marktumfelds alle unsere Ziele erreichen werden.“

Und die sind gar nicht so hoch gesteckt. Man rechne mit einem Umsatzwachstum auf währungsbereinigter Basis im hohen einstelligen Bereich, ließ das Unternehmen wissen. Ein Wert, der sicherlich unterhalb der tatsächlichen Ansprüche liegen dürfte.

Foto: Adidas

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