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Adidas und Puma – Frieden für einen Tag

Von FashionUnited

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Es muss ja nicht immer gleich der Weltfrieden sein. Ein kleines historisches Ereignis ist es aber schon, wenn die Herzogenauracher Sportartikelgiganten Adidas und Puma wenigstens für einen Tag ihre seit Jahrzehnten andauernde

Feindschaft beerdigen.

Genau das planen die beiden Unternehmen zum „International Peace Day“ am 21. September. Dann werden Mitarbeiter von Adidas und Puma zu einem Fußballspiel antreten und zusammen den Film „The Day After Peace“ von Jeremy Gilley ansehen. Der britische Schauspieler, Regisseur und Friedensaktivist hatte mit seiner Initiative „Peace One Day“ (POD) im Jahr 2001 erreicht, dass die UN den 21. September zum Weltfriedenstag erklärte, an dem überall auf dem Globus die Waffen schweigen sollen.

Mit Waffen waren die beiden Herzogenauracher Sporthäuser bislang zwar nicht aufeinander losgegangen, eine veritable Fehde zwischen beiden Firmen existiert aber seit langem. Die hat weit zurückliegende, persönliche Gründe: Seit den 1920er Jahren produzierten die Brüder Rudolf und Adolf „Adi“ Dassler einträchtig Schuhe in der fränkischen Kleinstadt. Den Durchbruch als Sportspezialist schaffte das Unternehmen spätestens mit den Olympischen Spielen 1936, als unter anderem der US-amerikanische Leichtathletik-Star Jesse Owens ihre Schuhe trug. Ende der 1940er Jahre zerstritten sich die beiden Brüder jedoch. Die Hintergründe sind bis heute nicht restlos geklärt. In jedem Fall sprachen sie dem Vernehmen nach bis zum Tod kein Wort mehr miteinander und gingen fortan beruflich getrennte Wege, auch wenn sie nicht aus dem ansonsten eher beschaulichen Herzogenaurach herauskamen: „Adi“ Dassler gründete Adidas, Rudolf nannte sein Unternehmen Puma. Beide Marken entwickelten sich in der Folgezeit zu Weltkonzernen, die Nachkommen der Gründer setzten die traditionelle Feindschaft fort. Und so ist die Aktion zum kommenden „World Peace Day“ die erste gemeinsame Veranstaltung beider Unternehmen seit gut 60 Jahren.

Und damit verbinden sie eine große symbolische Bedeutung: „Als Zeichen unserer Unterstützung des Weltfriedenstages reichen sich Puma und Adidas die Hände, um so gemeinsam ein Bewusstsein für diesen besonderen Tag zu schaffen,“ erklärte Puma-Vorstandschef Jochen Zeitz. „Kofi Annan sagte einst: ‚Jeder einzelne von uns kann einen Unterschied ausmachen, aber gemeinsam können wir einen enormen Beitrag leisten’. Ich glaube, das gilt auch für Unternehmen. Unsere Kooperation zur Unterstützung des Weltfriedenstages ist ein kleiner Schritt in die richtige Richtung und ein Ausdruck der vereinenden Kraft des Sports in einer Welt, für die wir alle verantwortlich sind,“ so der Puma-Chef weiter.

Auch Herbert Hainer, sein Pendant beim Lokalrivalen Adidas, setzt große Hoffnungen in die Aktion: „Ich freue mich auf unser gemeinsames Fußballspiel und ich hoffe sehr, dass unsere gemeinsame Aktion dazu beitragen wird, weltweit weitere Aufmerksamkeit für die Initiative ‚Peace One Day’ zu schaffen.“

Neben den Friedensbemühungen in Herzogenaurach wollen beide Unternehmen auch im Rahmen der Bundesligaspiele Bayern München gegen den 1. FC Nürnberg sowie VfB Stuttgart gegen den 1. FC Köln am 19. September mit gemeinsamen Aktionen für „Peace One Day“ werben. Denn was in der fränkischen Provinz klappt, sollte doch wohl auch weltweit möglich sein.

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