Adidas: Zweistelliger Gewinnrückgang erwartet
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Wäre Adidas ohne Reebok besser dran?
Die Vorsicht der Analysten kommt nicht von ungefähr. Kaum hatte sich der Jubel im Sommer über die Fußball-Weltmeisterschaft gelegt, schockte Adidas Ende Juli die Märkte mit einer saftigen Prognosekürzung. Das Golfgeschäft, über eine lange Zeit eine Gelddruckmaschine für den Konzern, muss umgebaut werden, nachdem der Golfmarkt stark eingebrochen ist.
Ein weiteres Problem ist für den Konzern die Schwäche vieler Währungen im Vergleich zum Euro. Allen voran der Verfall des russischen Rubel trifft den Konzern empfindlich, weil Russland zu einem der wichtigsten Märkte der Franken zählt. Der Konflikt mit der Ukraine lastet zudem auf dem Konsum. Aber auch auf dem weltweit größten Sportartikelmarkt, den USA, läuft es derzeit nicht gut. Adidas hinkt seinem Rivalen Nike weiter hinterher. Noch schlimmer: Inzwischen wurde Adidas von dem Hersteller Under Armour überrundet und liegt nur noch auf Rang drei in den USA.
Die Kosten für den Konzernumbau, die Marketingausgaben und die Preisnachlässe, die Adidas gewährt, um die Lager wieder leer zu kriegen, lasten auf dem Gewinn. Der Konzern erwartet für 2014 nun einen Überschuss von etwa 650 Millionen Euro (Vorjahr: 839 Mio). Der Umsatz soll im laufenden Jahr ausgehend von den im Vorjahr erzielten 14,5 Milliarden Euro im mittleren bis hohen einstelligen Bereich zulegen.
Ein Auge werden die Analysten bei der Quartalsvorlage auch auf die Entwicklung von Reebok werfen. Die Fitnesstochter hatte zuletzt zwar wieder steigende Umsätze ausgewiesen, war aber lange das Sorgenkind im Konzern. In der Presse wurde daher spekuliert, ob Adidas ohne Reebok nicht besser dran wäre und die Tochter verkaufen könnte. (dpa)