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Ahlers: Gewinnsprung trotz Umsatzdelle

Von FashionUnited

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Das Herforder Modeunternehmen Ahlers musste der weltweiten Rezession im vergangenen Geschäftsjahr zwar durchaus Tribut zollen und einen leichten Umsatzrückgang hinnehmen, konnte dafür aber gewinnseitig exorbitant zulegen.

Firmenangaben zufolge verdreifachte Ahlers im Abrechnungszeitraum 2008/09 sein Betriebsergebnis auf 10,6 Millionen Euro nach 3,5 Millionen im vorherigen Geschäftsjahr.

Auch das Konzernergebnis vor Steuern lag weit über dem Vorjahreswert und stieg von 0,3 auf 4,8 Millionen Euro. Maßgeblich für den Erfolg sei das hauseigene Kostensenkungsprogramm, das bereits im Jahr 2008 eingeleitet worden war, so der Konzernvorstand. Zu den Schwerpunkten des Programms gehörten unter anderem die Optimierung der Beschaffungsprozesse durch Verlagerung von Produktion, das Out- sourcing von Logistikprozessen und die Zusammenlegung von Aktivitäten wie Beschaffung oder Vertriebsinnendiensten zur Effizienzsteigerung. Es wurde also kräftig gespart, und daran soll sich auch in nächster Zukunft nichts ändern, im Gegenteil: Erst im laufenden Geschäftsjahr soll das gesamte Einsparpotenzial des Programms wirksam werden, lässt die Vorstandsvorsitzende Stella A. Ahlers wissen.

Die Firmenchefin sieht sich unterdessen vom Erfolg bestätigt und konstatiert nicht ohne Stolz: „Wir haben frühzeitig die Vorboten der Krise erkannt und bereits Mitte 2008 ein Kostensenkungsprogramm implementiert.“ Einige große, aber auch viele kleine Maßnahmen hätten dazu beigetragen, eine gesunde Kostenbasis für den Konzern zu schaffen, ohne den Service für den Kunden zu berühren,“ so Ahlers zufrieden.

Ganz so rosig wie sich die Situation darstellt, ist die Lage des Multimarken-Konzerns jedoch derzeit nicht. So ist die hohe Gewinnsteigerung aus 2008/09 ausschließlich auf die Sparmaßnahmen der Firmenleitung zurückzuführen und wird nicht durch analog steigende Umsätze unterfüttert. „Angesichts der schwierigen gesamtwirtschaftlichen Lage“ sank der Umsatz im Abrechnungszeitraum nämlich auf 249,4 Millionen Euro nach 268,1 Millionen im Vorjahr.

Zu leiden hatte Ahlers dabei vor allem unter den heftigen Auswirkungen der Krise in den osteuropäischen Staaten, wo die Unternehmensumsätze um 23,7 Prozent einbrachen. Rückgängig war der Wert jedoch auch in Westeuropa, wo Ahlers vier Prozent einbüßte. Am krisenresistentesten zeigte sich dagegen der heimische Markt. So konnte der Konzern seinen Umsatz in Deutschland mit einem leichten Minus von gerade mal 1,4 Prozent weitgehend stabil halten.

Besonders gut entwickelten sich hingegen der Geschäftsbereich Retail und das hauseigene Premium-Segment um die Marken Pierre Cardin und Baldessarini. So verdoppelte Ahlers seine in Eigenregie betriebenen Filialen von 13 auf 26 und legte beim deutschen Premiumgeschäft um elf Prozent zu.

Aktuell generiert das Unternehmen bereits 50 Prozent seines Umsatzes aus dem Verkauf seiner hochpreisigen Kollektionen. Trotzdem sieht Firmenchefin Ahlers hier „weiteres Potential“, das es auszuschöpfen gelte. Sie erwartet daher auch für das laufende Geschäftsjahr steigende Umsätze im Premium-Bereich und kündigt zugleich einen „konsequenten Ausbau aller Retailaktivitäten sowie die kontinuierliche Weiterentwicklung unserer Kollektionen“ an. So soll der Gesamtumsatz 2009/10 wenigstens auf Vorjahresniveau gehalten und die Gewinne abermals leicht gesteigert werden.

Foto: Pioneer

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