Alexander McQueen stirbt im Alter von 40 Jahren
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McQueens eigenwilliger, oft bewusst provokanter Stil, der – etwa im Fall der legendären „Bumster“-Hosen, mit denen er 1992 für Furore sorgte – durchaus die proletarischen Wurzeln des Designers verriet, machte ihn im London der frühen 90er Jahre schnell zum Aushängeschild der neuen, wilden britischen Modeszene.
Doch auch international fand er schon bald Anerkennung: Bereits 1996 wurde das englische Enfant Terrible ausgerechnet vom feinen Pariser Modehaus Givenchy als Chefdesigner verpflichtet. Das hatte allerdings schon Erfahrungen mit Exzentrikern von der Insel gemacht: McQueens Vorgänger bei Givenchy war kein geringerer als sein Landsmann John Galliano. Doch das Pariser Gastspiel blieb nur eine Episode: 2001 verlängerte McQueen seinen Vertrag nicht und konzentrierte sich wieder auf sein eigenes Label. Das stand nun, nachdem die Gucci-Gruppe mit einer Mehrheitsbeteiligung eingestiegen war, auch wirtschaftlich auf einer sicheren Basis.
Seither faszinierte Alexander McQueen die Fachwelt mit seinen fantastischen Kollektionen, wurde aber auch zu einem Favoriten eher extrovertierter Stars wie Lady Gaga und Beyoncé. Über die Jahre zementierte er seinen Status als genialer, aber unberechenbarer Exot der High-Fashion-Welt, zumal er seine proletarischen Herkunft nie verleugnete.
Die Gründe für den Suizid scheinen dann auch eher im privaten Bereich zu liegen. Der Selbstmord seiner langjährigen Mentorin und engen persönlichen Vertrauten Isabella Blow im Jahr 2007 hatte ihn stark, erschüttert, und erst vor wenigen Tagen starb seine Mutter. Die tiefe Trauer über den Verlust spiegelte sich in Alexander McQueens letzten Twitter-Nachrichten. Seine Familie bat die Medien in einer kurzen Nachricht auf der Homepage des Designers um Respekt für ihre Privatsphäre.
Foto: Alexander McQueen