AMD-Semesterarbeiten 'auf schmalem Grat'
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Die diesjährige Show stand unter dem Motto „Der schmale Grat“ und wurde in zwei Aufzügen vollzogen. Der Slogan habe dabei nicht nur für den nur einen Meter breiten (dafür 60 Meter langen) dunklen Laminat-Laufsteg, sondern auch für die ausgesprochen feine Linie stehen, „die Kunst von Kitsch, schon-mal-Gesehenes von Neuem‚ Alltägliches von Außergewöhnlichem trennt und für die jungen Designer einen steten Balanceakt bedeutet“ so die Verantwortlichen. Beherrscht wurde dieser Laufsteg im ersten Teil der Show von eher experimentellem Design wie Origami-inspirierten Röcken in knalligen Unis, skulptural wirkenden Kleidern aus zerschnittenen, neu kombinierten und mit Latex überzogenen Jeans, voluminösen androgynen Outfits sowie von modernen griechischen Göttinnen in fließenden drapierten Gewändern mit Kunststoff-Accessoires. Wichtigster Teil des Abends: Die Vorstellung der Männerkollektionen. Hier sieht die Münchener Akademie ihre größte Stärke und scheint mit dieser Einschätzung nicht falsch zu liegen. Aleksandr Bibergal, ein extra aus Riga angereister Designer beschrieb das Niveau der gezeigten Arbeiten, sowohl der unteren Semester wie auch der Absolventen, als „ausgesprochen hoch“. Hoch war auch der technische Aufwand, mit dem die Show in Szene gesetzt wurde: In einer üppigen Multimediashow wurden zeitgleich zu der Live-Performance auf dem Laufsteg auf acht Leinwänden Fotoshows und Illustrationen der Graduates gezeigt.
Der zweite Teil der Show gehörte dann ganz den Absolventen. Neben den generell recht tragbaren Kollektionen waren die Bereiche Denim und Avantgarde hier am stärksten präsent. Welche Akademiker sich letztlich auf dem hart umkämpften Modemarkt durchsetzen werden, wird sich erst noch zeigen. Legt man das im Rahmen der Next08 Gesehene einer Prognose zugrunde, dürfte jedoch allen von ihnen eine mehr als durchschnittliche Karriere bevorstehen – egal ob in einem Unternehmen oder mit einem eigenen Geschäft.
Foto: AMD