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AMD-Semesterarbeiten 'auf schmalem Grat'

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Von FashionUnited

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Am 12. April zeigten die Absolventen der Münchener Akademie Mode & Design (AMD) im Rahmen einer großen Modenschau in der Zenithalle ihre Semesterarbeiten und Diplomkollektionen. Die Fashionshow mit dem sinnhaften Namen „Next“ ging damit bereits zum sechsten Mal in Folge

über die Bühne und erfreut sich dabei zunehmender Beliebtheit. So lockte die Show 2.500 Besucher in die Zenithalle, darunter neben Vertretern der Modeindustrie und der Wirtschaft auch etliche Redakteure der Mode- und Lifestyle-Magazine und der Tagespresse sowie Abordnungen der beteiligten Sponsoren. Auch prominente Zuschauer wie Jutta Speidel und Julian Nida-Rümelin wurden gesichtet. Für Aufsehen sorgte – neben den beteiligten Jungdesignern – vor allem der russische Maler Alexander Kotchetow, der während der Veranstaltung unentwegt zeichnete. Seine auf diesem Event entstandenen Werke werden im Juni in einer Ausstellung in der Pinakothek der Moderne zu sehen sein, ein netter Nebenaspekt des recht illustren Abends.

Die wahren Hauptdarsteller waren jedoch diejenigen, für die das Event eigentlich gedacht war: die AMD-Absolventen. Einige von ihnen gingen sogar mit einem der beliebten Graduate Awards nach Hause, gesponsert von diversen Modeunternehmen. Christiane Horneck etwa gewann 1.000 Euro im Bereich Mode- und Design-Management, Maria Exner denselben Betrag in der Kategorie Modejournalismus / Medienkommunikation. Auch Rebekka Rurtz, die sich im Segment „Competence Group für Mode Design“ durchsetzen konnte, ließ sich nicht lange bitten, ihre sogar mit 2.000 Euro dotierte Auszeichnung entgegenzunehmen

Die diesjährige Show stand unter dem Motto „Der schmale Grat“ und wurde in zwei Aufzügen vollzogen. Der Slogan habe dabei nicht nur für den nur einen Meter breiten (dafür 60 Meter langen) dunklen Laminat-Laufsteg, sondern auch für die ausgesprochen feine Linie stehen, „die Kunst von Kitsch, schon-mal-Gesehenes von Neuem‚ Alltägliches von Außergewöhnlichem trennt und für die jungen Designer einen steten Balanceakt bedeutet“ so die Verantwortlichen. Beherrscht wurde dieser Laufsteg im ersten Teil der Show von eher experimentellem Design wie Origami-inspirierten Röcken in knalligen Unis, skulptural wirkenden Kleidern aus zerschnittenen, neu kombinierten und mit Latex überzogenen Jeans, voluminösen androgynen Outfits sowie von modernen griechischen Göttinnen in fließenden drapierten Gewändern mit Kunststoff-Accessoires. Wichtigster Teil des Abends: Die Vorstellung der Männerkollektionen. Hier sieht die Münchener Akademie ihre größte Stärke und scheint mit dieser Einschätzung nicht falsch zu liegen. Aleksandr Bibergal, ein extra aus Riga angereister Designer beschrieb das Niveau der gezeigten Arbeiten, sowohl der unteren Semester wie auch der Absolventen, als „ausgesprochen hoch“. Hoch war auch der technische Aufwand, mit dem die Show in Szene gesetzt wurde: In einer üppigen Multimediashow wurden zeitgleich zu der Live-Performance auf dem Laufsteg auf acht Leinwänden Fotoshows und Illustrationen der Graduates gezeigt.

Der zweite Teil der Show gehörte dann ganz den Absolventen. Neben den generell recht tragbaren Kollektionen waren die Bereiche Denim und Avantgarde hier am stärksten präsent. Welche Akademiker sich letztlich auf dem hart umkämpften Modemarkt durchsetzen werden, wird sich erst noch zeigen. Legt man das im Rahmen der Next08 Gesehene einer Prognose zugrunde, dürfte jedoch allen von ihnen eine mehr als durchschnittliche Karriere bevorstehen – egal ob in einem Unternehmen oder mit einem eigenen Geschäft.

Foto: AMD

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