Der Finanzinvestor Apax Partners hat den Spekulationen über einen möglichen Einstieg beim Aschheimer Modekonzern Escada AG ein Ende bereitet. Escada gab am Mittwoch bekannt, dass das Interesse der Beteiligungsgesellschaft mittlerweile erloschen sei.Der Vorstanddes Modehauses erklärte in einer entsprechenden Pressemitteilung, dass „seit einigen Monaten“ mit Apax verhandelt worden war. Dem potentiellen Investor sei „in diesem Zusammenhang ein begrenzter Einblick in die wirtschaftlichen und finanziellen Verhältnisse der Gesellschaft gewährt“ worden, hieß es weiter. Zum angedachten Einstieg kam es aber letztlich trotzdem nicht: „Anfang April 2008 wurde der Vorstand jedoch von Apax Partners informiert, dass Apax Partners die Pläne für eine Beteiligung an der Escada AG nicht weiterverfolgt und die Gespräche daher nicht fortsetzen wird,“ ließ der Escada-Vorstand nun wissen.
Als offizielle Gründe für die Entscheidung des Finanzinvestors führte Escada „die Schwäche der internationalen Finanzmärkte“ sowie „die jüngste Entwicklung des Kurses der Escada-Aktie“ an. Nach Bekanntwerden der Einstiegspläne von Apax war diese stark im Wert gestiegen, so dass den Investor sein Vorhaben deutlich teurer gekommen wäre als erwartet.
Doch das könnte nicht die ganze Wahrheit gewesen sein. Die in Sachen Escada gemeinhin gut informierte Süddeutsche Zeitung (SZ) deutete an, dass es auch zu Meinungsverschiedenheiten zwischen Apax und dem energischen Escada-Großaktionär Rustam Aksenenko gekommen sei. Presseberichten zufolge plante der Finanzinvestor im Falle eines Einstiegs die Führungsspitze des zuletzt wenig erfolgreichen Konzerns umzukrempeln. Spekuliert wurde bereits darüber, dass der ehemalige Boss-Chef Bruno Sälzer den Vorstandsvorsitz bei Escada übernehmen könnte. Aksenenko wollte demgegenüber offenbar an seinem Vertrauten Jean-Marc Loubier festhalten, den er erst im vergangenen Jahr auf den Chefsessel des Aschheimer Modehauses lanciert hatte, berichtete die SZ in ihrer Mittwochsausgabe.