Arcandor: Karstadt bleibt Sorgenkind
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Das Ergebnis konnte eigenen Angaben zufolge sogar in allen operativen Bereichen verbessert werden. Das bereinigte EBITDA der operativen Bereiche belief sich im dritten Quartal auf sagenhafte 700 Millionen Euro, nach nur 73 Millionen Euro im Vorjahr. Dies entspricht einer Verbesserung um 627 Millionen Euro und das Ergebnis konnte damit nahezu verzehnfacht werden.
Als erfolgreich erwies sich für Arcandor auch das erste dreiviertel Jahr zwischen Januar und September 2007. Der bereinigte Konzernumsatz stieg in diesem Zeitraum um satte 72 Prozent auf 14,3 Milliarden Euro. Das Ergebnis (bereinigtes EBITDA) der operativen Bereiche stieg um 666 Millionen Euro auf 602 Millionen Euro. Im Vorjahr musste das Unternehmen noch einen Verlust in Höhe von 64 Millionen Euro hinnehmen. Nun sei Arcandor unter Einbeziehung des vereinbarten Verkaufs des 49 Prozent Anteils an der Immobiliengesellschaft Highstreet sogar frei von Nettofinanzverbindlichkeiten, so die Konzernführung.
Auch mit dem bisherigen Verlauf des Weihnachtsgeschäftes zeigt sich Arcandor gegen den vorherrschenden Trend im Einzelhandel zufrieden. Alle Prognosen würden bestätigt, so das Management. „Der erfolgreiche Konzernumbau wird immer stärker auch in unserem Zahlenwerk sichtbar“ freut sich der Vorstandsvorsitzende des Unternehmens, Thomas Middelhoff, anlässlich der Präsentation der Zahlen. „Darüber hinaus sind wir nach dem vereinbarten Abschluss unseres Immobilienverkaufes finanzschuldenfrei“ so Middelhoff weiter. „Das ist in der aktuellen Verfassung der Kreditmärkte ein wichtiger Wettbewerbsvorteil. Wir können die Marktkonsolidierung in unseren Kerngeschäftsfeldern aus einer Position der Stärke aktiv vorantreiben. Sichtlich stolz konstatiert der Firmenchef: „Arcandor ist heute wieder ein ganz normaler, wachstumsstarker Konzern.“
Überzeugen konnten neben Thomas Cook auch die anderen Geschäftsbereiche des Konzerns, wie etwa die Versandgruppe Primondo. Das Firmenkonglomerat, zu dem neben einigen Mode- und Haushalts-Spezialversendern auch Quelle und der Shoppingkanal HSE24 gehören, entwickelte sich im dritten Quartal deutlich über Vorjahr und wohl besser als geplant. So Primondo konnte die im zweiten Quartal erreichte Trendwende bestätigen und weist im Abrechnungszeitraum einen Umsatzzuwachs (bereinigt) in Höhe von 14,6 Prozent auf eine Milliarde Euro aus.
Sorgenkind des Konzerns bleibt bislang jedoch die Kaufhauskette Karstadt, deren Neuausrichtung auf trendige Sortimente und ansprechendere Präsentationsverfahren anscheinend noch nicht bei den Verbrauchern angekommen zu sein scheint. Trotz umfangreicher Filialmodernisierungen und einer Umsatzverlagerung in höhermargigere Konsumfelder gingen die Umsätze von Karstadt im dritten Quartal 2007 um 2,2 Prozent zurück und lagen bei vergleichsweise bescheidenen 800 Millionen Euro. Allein die Premiumhäuser wie das Berliner KaDeWe oder das Alsterhaus in Hamburg konnten mit einem Plus von 4,6 Prozent ein positives Ergebnis vermelden. Besser präsentierten sich die KarstadtSports-Filialen, die mit 11,9 Prozent wenigstens im unteren, zweistelligen Bereich zulegen konnten.
Foto: HSE24 www.arcandor.de