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Arcandor: Thomas Cook rettet die Bilanz

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Von FashionUnited

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Mit dem alten Karstadt-Quelle-Konzern hat die Arcandor AG mittlerweile nicht mehr viel zu tun. Inzwischen dominiert die Tourismussparte das vormalige Handelsunternehmen. Deutlich wurde dies erneut am Mittwoch bei der Vorlage der Resultate für das Rumpfgeschäftsjahr

2007, das die neun Monate vom 1. Januar bis zum 30. September umfasste. Rund 60 Prozent trug das im vergangenen Jahr neu aufgestellte Tourismussegment Thomas Cook zum Konzernumsatz bei. Dieser Geschäftsbereich, sorgte auch dafür, dass der Gesamtkonzern keine roten Zahlen schreiben musste.

Insgesamt erzielte Arcandor im Rumpfgeschäftsjahr einen bereinigten Umsatz in Höhe von 14,3 Milliarden Euro. Dies entspricht einer Steigerung um 72 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum, wobei die Vergleichbarkeit aufgrund der starken Veränderungen des Konzernprofils nur schwer gegeben ist. Die aufgegebenen Geschäftbereiche, darunter auch das Versandhaus neckermann.de, sind in den veröffentlichten Zahlen nicht enthalten.

Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erreichte eine Höhe von 602 Millionen Euro, der Konzernüberschuss nach Minderheiten lag bei 16 Millionen Euro. Dies entspricht einem Rückgang um 96,6 Prozent, nachdem im entsprechenden Vorjahreszeitraum noch ein Gewinn in Höhe von 479 Millionen Euro verbucht worden war. Der Konzern begründete diesen Einbruch vor allem mit zusätzlichen Steuern und Abschreibungen auf die Neckermann-Gruppe.

Für die positiven Aspekte der Bilanz sorgte im Wesentlichen die Tourismussparte Thomas Cook. Sie erzielte einen Umsatz von 8,4 Milliarden Euro nach 2,5 Milliarden im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Das bereinigte EBITDA stieg von 46 Millionen Euro auf 709 Millionen Euro. Auf vergleichbarer Basis konnte das Segment immerhin einen Ergebniszuwachs von 13,8 Prozent verbuchen.

Weniger erfreulich präsentierten sich die beiden übrigen Geschäftsbereiche, wobei zumindest eine positive Tendenz zu erkennen war: Die Versandhaussparte Primondo steigerte ihren Umsatz um 4 Prozent von 2,78 Milliarden Euro auf 2,89 Milliarden Euro. Bereinigt um die Akquisition des Shopping-TV-Senders HSE24 hätte die Umsatzsteigerung noch 1,3 Prozent betragen. Der Versender neckermann.de, der nicht mehr in der Bilanz geführt wird, verbuchte nach Angaben des Konzerns ein Umsatzwachstum um 3,8 Prozent. Trotz der leichten Umsatzsteigerung schrieb Primondo erneut rote Zahlen. Der Fehlbetrag beim EBITDA konnte jedoch von 74 Millionen Euro auf 73 Millionen Euro reduziert werden.

Gleiches gilt auch für die Warenhaussparte Karstadt. Hier sank der Umsatz im Rumpfgeschäftsjahr um 2,7 Prozent auf 2,862 Milliarden Euro. In den Kernwarenhäusern gab der Umsatz um 1,5 Prozent von 2,389 Milliarden Euro auf 2,354 Milliarden Euro nach. Der Fehlbetrag im Warenhaussegment konnte von 36 Millionen Euro auf 34 Millionen Euro verringert werden. Auch im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2007/2008, das von Oktober bis Dezember dauerte und das so wichtige Weihnachtsgeschäft umfasste, schwächelten die Karstadt-Häuser: Sie mussten einen Umsatzrückgang um 8,4 Prozent von 1,23 Milliarden Euro auf 1,13 Milliarden Euro.

Noch sind bei weitem nicht alle Baustellen an der neuen Konzernarchitektur geschlossen. „Wir haben bei der Neuausrichtung des Arcandor-Konzerns schon viel erreicht, aber es ist noch eine Menge zu tun,“ erklärte Vorstandschef Thomas Middelhoff. Doch immerhin sei die angestrebte Transformation zum Touristik- und Handelskonzern inzwischen vollzogen, so der Konzernboss.

Foto: Arcandor

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