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Arcandor wächst trotz Karstadt

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Von FashionUnited

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Der Essener Mischkonzern Arcandor konnte seine Umsätze im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2007/2008 insgesamt erneut leicht steigern. Die positiven Vorgaben des vorherigen Quartals hätten sich in den letzten drei Monaten fortgesetzt und dem Unternehmen ein zufrieden stellendes

Ergebnis beschert, so das Management um den Vorstandsvorsitzenden Thomas Middelhoff. So hätten sich die Buchungszahlen der Reise-Tochter Thomas Cook Groupgut entwickelt und die Versandsparte Primondo plangemäß wie im Vorquartal einen Umsatzzuwachs erreicht. Einziges Sorgenkind der Essener bleibt wie im alten Jahr die Warenhauskette Kaufhof, die weiterhin eine „rückläufige Umsatzentwicklung“ ausweise.

Die Promondo Gruppe, zu der u.a. die Versandhändler Quelle und Baby-Walz, sowie der Shoppingsender HSE24 und der Online-Shop MyBy gehören, konnte zwischen Oktober und Dezember 2007 um 2,9 Prozent zulegen und setzte 1,22 Milliarden Euro um. Dazu beigetragen habe das unverändert gute Wachstum der Spezialversender, das erfolgreiche Auslandsgeschäft von Quelle sowie die weiter stark gestiegenen Teleshopping- und E-Commerce Umsätze, so das Unternehmen. Quelle Deutschland habe bei der Neukundenanzahl gegenüber dem Vorjahr weiter kräftig zulegen können und so im Dezember 2007 erstmals mehr Umsatz im Online-Geschäft gemacht als über den traditionellen Hauptkatalog. Insgesamt blieb blieb der Quelle-Umsatz jedoch im Universalversand Deutschland trotzdem hinter dem Vorjahreswert zurück. Dies habe man bereits erwartet, da im Vorjahreszeitraum aufgrund der kurz bevorstehenden Erhöhung der Mehrwertsteuer ein besonders großes Umsatzvolumen erzielt worden sei. Was zähle, sei, dass der Traditionsversand den Kundenschwund der letzten Jahre gestoppt habe und sich auch seitens der Neukunden nachhaltig positiv entwickle. Das Primondo Management ist daher zuversichtlich, auch in den kommenden Quartalen den Wachstumskurs fortzusetzen. Verbesserte Rohertrags- und Kostenstrukturen sollen die geplante Verbesserung des bereinigten EBITDA im Geschäftsjahr 2007/08 zusätzlich unterstützen.

Klingt alles nicht so schlecht, wenn es die angeschlagene Kaufhauskette Karstadt nicht gäbe. Die ist nämlich weiterhin das größte Sorgenkind des Mutterkonzerns Arcandor und musste einen Umsatzrückgang um 8,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum hinnehmen. Ein Grund mehr, den bereits gestarteten Neupositionierungsprozess der Marke weiter voranzutreiben und zu beschleunigen. Die bereits umgestellten Häuser, vor allem die im Premium-Segment angesiedelten wie das Berliner KaDeWe oder das Alsterhaus in Hamburg hätten nämlich eine „überdurchschnittliche Entwicklung“ genommen. Die Karstadt-Führung ist daher vorsichtig optimistisch und geht davon aus, dass die Neupositionierung des Unternehmens im Laufe des Jahres „im Wesentlichen“ angeschlossen werden kann. Wenn sich die Geschäftszahlen von Karstadt jedoch auch trotz neuem Image und neuer Produktpalette nicht signifikant verbessern sollten, ist die Zukunft des Unternehmens mehr als ungewiss. Vereinzelt wurde bereits spekuliert, ob Karstadt mit der ebenfalls angeschlagenen Kaufhauskette Kaufhof fusioniert werden wird, auch wenn diese zum Konkurrenten Metro gehört.

Wie bei Metro, so steht das Jahr 2008 auch bei Arcandor ganz im Zeichen der Umstrukturierung. Man werde die Neuausrichtung des Konzerns „konsequent und zügig weiter vorantreiben“, will für Karstadt und Primondo mittels Marktkonsolidierung und „gezielten M&A-Aktivitäten“ sogar die Börsenfähigkeit erreichen. Außerdem soll der Konzernumsatz im Geschäftsjahr 2007/2008 23 Milliarden Euro überschreiten. Gewinnerwartung: 1,3 Milliarden Euro.

Foto: Arcandor

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