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Asiatische Mode gewinnt Terrain in Paris

Von FashionUnited

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Die asiatischen Modeschöpfer sind wie beflügelt. In diesem Jahr standen schon zwölf von ihnen auf dem offiziellen Veranstaltungskalender der Modeschauen, die die Trends für Frühjahr/Sommer 2010 bestimmen. Ein weiterer

Beweis dafür, dass selbst die wirtschaftliche Flaute in den Augen der asiatischen Modedesigner kein Grund ist, sich der magischen Anziehungskraft von Paris zu entziehen. Sie sind auch in diesem Jahr vertreten, um ihre Kollektionen zu präsentieren.

Die franzôsische Hauptstadt öffnet sich mehr und mehr der Diversität und die asiatische Mode dehnt ihren Einfluss aus. Eine steigende Tendenz, zumal die Vertreter der französischen Mode, wie Christian Lacroix, vor dem finanziellen Aus stehen. Diese Saison stand auch unter dem Zeichen der Rückkehr von Shiatzy Chen. Das Modehaus, das vor 30 Jahren in Taipeh gegründet wurde und dessen Kreationen an 50 POS in Taiwan, China und Paris vertrieben werden, hat in Paris seine zweite Prêt-à-porter-Kollektion vorgestellt.

Auf dem Höhepunkt der diesjährigen Fashion Week hat das Street-und Sportswearlabel Uniqlo am 1. Oktober sein Flagship Store neben der „Opera Garnier“ in Paris eröffnet. Nach Aussagen der Direktion standen schon eine Stunde vor der regulären Öffnungszeit 800 Personen Schlange. Anlässlich ihrer Premiere in Paris hat die japanische Modekette eine Kollektion T-shirts entworfen, die den Ikonen des Hexagons gewidmet ist, dem R5, dem Kleinwagen des Automobilherstellers Renault, ebenso wie der Tageszeitung Le Monde. Paris als Ort zu wählen, um weltweit seine von Jil Sander entworfene Kollektion von 150 Modellen zu lancieren, wie hätte das japanische Label Paris eklatanter seine Aufwartung machen können.

Weitere eminente Vertreter der asiatischen Mode, die nach internationaler Anerkennung streben, sind die italienisch-japanische Marke Giuliano Fujiwara oder auch die Qualitätsmarke Spingle Move für Turnschuhe. Mit ihrem japanischen Stylisten, Masataka Matsumura, der 2005 die Nachfolge von Fujiwara angetreten hat, ist die Marke auf dem französischen Markt stark im Kommen. Japanisches Design und traditionsreiche italienische Handwerkskunst gehen hier eine harmonische Symbiose ein. Die avangardistischen Modelle der Menswear, wie zum Beispiel die Hose Fujiwara mit tiefem Schritt, sind in zwei Boutiquen in Paris (Spirito Divino und Planisphère) erhältlich.

Die Streetwear-Marke Spingle Move, die mehr als drei Millionen Paar Schuhe herstellt, verstärkt ihre Zusammenarbeit mit den Großen der Mode (Comme des garcons und Takeo Kikuchi). Spingle Move ist im September nach Frankreich gekommen. Der Vertrieb liegt in den Händen des Monderer Konzerns, der über Verkaufscorner in den berühmtesten Kaufhäusern von Paris, Printemps, Galeries Lafayette und dem Sportgeschäft Citadium verfügt.

In einer Zeitspanne von fünf Jahren hat sich der Verkauf von Modeartikeln in den chinesischen Großstädten verdreifacht. Es kommt hinzu, dass die asiatischen Länder ein wahres Eldorado für den Export der französischen Luxusmarken sind. Hermès hat gerade eine neue Boutique in Taipeh eröffnet und plant bis Ende des Jahres eine weitere in Macao. LVMH hat Ende August in Singapur seine bisher größte Boutique Louis Vuitton in Südostasien eröffnet.

Zum ersten Mal wird auch „Lingerie Française“, der namhafte Verband von internationalem Prestige vom 19.-20. Oktober an der Shanghai Mode Lingerie teilnehmen: Marken wie Chantelle, Passionata, Gerbe, Aubade, Lise Charmel und Simone Perele werden dort vertreten sein.

Einziges B-Moll in der boomenden asiatischen Modebranche: der japanische Designer, Yohji Yamamoto, dessen Unternehmen 1972 gegründet wurde, beantragte bei dem Gerichtshof in Tokio Insolvenzschutz.

Shiatzy Chen
spingle move
Uniqlo
Yohji Yamamoto