AVE: Fortschritte bei Arbeitsbedingungen in Bangladesch
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AVE warnt vor Euphorie
Der größte Fortschritt, der in den vergangenen Monaten in Bangladesch erzielt wurde, sei ein Umdenken bei Regierung und Unternehmen - nicht zuletzt unter dem Druck der internationalen Öffentlichkeit. So sei allen Beteiligten vor Ort klar, dass sich nicht nur Brandschutz und Arbeitssicherheit, sondern auch die Arbeitsbedingungen insgesamt verbessern müssen. Die Regierung in Bangladesch habe erstmals durchgegriffen und einige Fabriken aufgrund von Verstößen gegen Brand- und Gebäudesicherheitsvorschriften geschlossen. Gleichzeitig plane die Regierung die Anstellung von 800 neuen Fabrikinspektoren und eine umfassende Reform der Arbeitsgesetze.Nicht nur die Akteure vor Ort hätten ihre Konsequenzen gezogen, auch der deutsche und europäische Handel habe reagiert. Zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in den Lieferländern plant die Initiative des europäischen Einzelhandels ab 2014 unangekündigte Audits. Fabriken, die bereits ein positives Audit-Resultat erzielt haben, müssen künftig mit einem unangekündigten Re-Audit rechnen. Die Audit-Kriterien selbst seien bereits Anfang 2013 deutlich verschärft worden.
Eggert warnt dennoch davor, in Euphorie zu verfallen. Aufgrund der politisch instabilen Lage in Bangladesch bleibe abzuwarten, ob die geplanten Maßnahmen der Regierung zu konkreten und langfristigen Verbesserungen führen. „Eine wirklich nachhaltige Verbesserung der Arbeitsbedingungen erreichen wir nicht allein über eilig beschlossene Aktionspläne, schärfere Gesetze und Kontrollen“, sagte der Experte. Entscheidend sei, dass in Bangladesch selbst ein Umdenken stattfinde. Die Förderung dieses Bewusstseinswandels sieht Eggert eine ganz wesentliche Aufgabe des Handels. „Bangladesch erlebt einen Boom, der dem Land langfristig nütze und die wirtschaftliche Entwicklung stärken wird. Diesen Prozess wird der deutsche Einzelhandel im Rahmen seiner Möglichkeiten begleiten.“
Foto: Näherinnen in einer Bekleidungsfabrik / WRC