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Beate Uhse: Imagewandel zahlt sich aus

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Von FashionUnited

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Die Zeiten, in denen der Flensburger Beate Uhse Konzern ein eher schmuddeliges Hinterhof-Sexshop-Image hatte und vor allem bei einem männlichen Publikum mit dem Verkauf oder der Ausstrahlung von Pornofilmen punkten konnte, sind wohl endgültig vorbei. Das 1946 gegründete Unternehmen,

das bereits seit 1999 an der Börse notiert ist, vollzog im vergangenen Jahr einen radikalen Imagewandel und passte sein Sortiment vor allem den Bedürfnissen von Frauen und Paaren an. Inzwischen verdient der Konzern sein Geld in erster Linie mit erotischer Mode und meldet, dass 70 Prozent seiner Kunden weiblich sind.

Dies macht sich nun auch beim Umsatz bemerkbar. Der Konzern nehme eine positive Entwicklung und blicke auf ein erfolgreiches erstes Halbjahr 2014 zurück, so die Unternehmensführung. 70 Millionen Euro hat Beate Uhse im Abrechnungszeitraum umgesetzt, das sind 1,6 Millionen oder 2,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Während die Umsätze in früheren Zeiten vor allem durch den Betrieb von Sex Shops in den dunklen Ecken und Bahnhofsviertel deutscher Großstädte generiert wurden, zählen mittlerweile der Online- und Großhandel zu den größten Wachstumstreibern der Flensburger.

Insbesondere die kontinuierliche Stärkung des e-Commerce-Vertriebs sowie die Konzentration auf die Vermarktung der Eigenmarken hätten zu einem ordentlichen Wachstum geführt, so Firmenchef Serge van der Hooft. Vor diesem Hintergrund stieg auch das EBIT um 32,9 Prozent auf 1,5 Millionen Euro und das EBT verzeichnete einen deutlichen Zuwachs von 300.000 auf 700.000 Euro. „Das neue Konzept greift. Beate Uhse expandiert. Wir sind gut und planmäßig in die Wachstumsphase gestartet und sehen anhand der erreichten Ergebnisse die Basis für ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2014", so van der Hooft weiter.

Schuldenfrei und mit Eigenmarken in die Zukunft

Die Zeichen für eine gesunde Entwicklung stehen durchaus gut, da Beate Uhse gerade auch mit ihren Eigenmarken punkten konnte. Durch den Ausbau und die Etablierung der konzerneigenen Marken, die verstärkte Ansprache von Mainstream-Kunden aus dem Fashion- und Drogeriebereich sowie die Optimierung der Logistik-Prozesse habe man eine sehr erfreulichen Entwicklung beim Großhandel vollzogen, so van der Hooft. Der Beweis: Der Großhandelsumsatz des Unternehmens stieg im Vergleich zum Vorjahr um satte 19,7 Prozent auf 15,9 Millionen Euro.

Nun will das Unternehmen auch im Einzelhandel wieder stärker punkten und kündigt dafür die Umgestaltung bestehender Läden sowie Neueröffnungen von Shops in einem „neuen Beate Uhse Design“ an. Die im Versandhandel bereits erfolgreich vollzogene Umstellung auf die neue Marke soll so nun auch im Einzelhandel - unter anderem durch die Mittel aus einer Unternehmensanleihe - zügig vorangetrieben werden.

Besonders erfreulich: Seit kurzem ist Beate Uhse eigenen Angaben zufolge komplett schuldenfrei. Eine am 9.Juli dieses Jahres platzierte Unternehmensanleihe sei bereits zur vollständigen Ablösung der letzten ausstehenden Verbindlichkeiten gegenüber der ING Bank N.V. verwendet worden. Über die vertraglich vereinbarten Tilgungen sollen dann bis Ende August auch die Verbindlichkeiten gegenüber den deutschen Banken vollständig zurückgeführt sein. Eine durchaus erfreuliche Entwicklung eines Unternehmens, das bereits mehrmals kurz vor dem Aus stand und dabei eindrucksvoll gezeigt hat, wie ein Imagewandel vom Schmuddel-Anbieter zum seriösen Erotik-Mode-Vertrieb vollzogen werden kann.

Foto: Beate Uhse

Beate Uhse