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Beck’s Fashion Experience: Im Herzen Berlins

Von FashionUnited

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Wenn im Rahmen der diesjährigen Berliner Modewoche noch etwas vom authentischen Clubfeeling der Metropole zu finden war, dann bei der Beck’s Fashion Experience. Der Bremer Bierbrauer hatte am Donnerstag zur mittlerweile siebten Auflage seiner renommierten

Nachwuchsmodenschau geladen – bezeichnenderweise in die neuen Räumlichkeiten der Club-Legende WMF. Die bis auf den blanken Beton aller Einbauten entkleideten Hallen des ehemaligen Fernmeldeamtes in der Klosterstraße verströmten den recht rauen Charme des Berliner Nachtlebens und bildeten so einen willkommenen Kontrast zum gediegenen Festzelt auf dem Bebelplatz und den diversen exotischen Off-Locations, in die einige der großen Namen der Fashion Week mit ihren Schauen ausgewichen waren. Auch die Tatsache, dass hier das andernorts allgegenwärtige Rauchverbot ignoriert werden durfte, trug ihren Teil zur leicht subversiven Atmosphäre bei.

Gar nicht subversiv fielen hingegen die Entwürfe aus, die die ausgewählten Absolventen internationaler Modeschulen dem auffallend jungen Publikum präsentierten. Sieben Designer und Label hatten die hochkarätig besetzte Fachjury überzeugt und durften nun in Berlin ihre Kreationen vorführen. Die Glücklichen waren diesmal Gudrun Klöpsch, Julia Kim, das Label Prose Studio der Designerin Miriam Lehle, Kamilla Richter & Katrin Switala, Miriam Schaaf, Michael Dominik Sontag und Ann Eckers.

Die Juroren hatten bei ihrer Wahl ein ausgesprochen glückliches Händchen. Mit sehr unterschiedlichen Kollektionen für Damen und Herren wussten die Jungdesigner zu überzeugen. So präsentierten Kamilla Richter und Katrin Switala von der FH Bielefeld eine äußerst tragbare Damenkollektion von kühler, modernistischer Eleganz. Zu erahnen war, dass beide Designerinnen bereits Erfahrungen bei mittlerweile etablierten Berliner Institutionen wie c.neeon und Kaviar Gauche gesammelt haben.

Eher glamourös fiel auch die Männermode der Münchener Designerin Miriam Schaaf aus, die ihre melancholisch dreinblickenden Models mit goldenen Diademen auf den Laufsteg schickte (Foto). Das unterstrich noch den morbiden Charme der Kollektion aus neu interpretierten Klassikern, die ihre Träger in traurige, leicht dekadente Dandys für das 21. Jahrhundert verwandelten. Die Absolventin der Münchener AMD, die bereits mehrere Nachwuchspreise gewinnen konnte, hat sich übrigens bereits im vergangenen August mit ihrem gleichnamigen Label selbständig gemacht.

Auch die anderen Teilnehmer legten mit ihren Entwürfen Zeugnis vom hohen Niveau der Ausbildung an europäischen Modeschulen ab. Dem Stadium studentischer Bastelarbeit sind alle längst entwachsen. In den kommenden Jahren muss sich nun zeigen, wer von ihnen auch den Sprung zum kommerziellen Erfolg schaffen wird.

Nach der Modenschau wurden die Räumlichkeiten dann wieder ihrer eigentlichen Bestimmung als Nachtclub zugeführt: In der großen Halle im Erdgeschoss begann die rauschende Aftershow-Party, bei der sich dann auch normale Berliner Clubgänger zum geladenen Fashion-Volk gesellen durften. Die Veranstalter sprachen hinterher von über 1.000 Gästen, die unter anderem zu DJ-Sets von The Juan McLean und Casey Spooner feierten.

Foto: Beck’s

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