Benetton tritt auf der Stelle

Das italienische Modeunternehmen Benetton litt in der ersten Hälfte des laufenden Geschäftsjahres unter den widrigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und konnte nicht weiter wachsen. Ein Umsatzplus von gerade mal einem

Prozent im Vergleich zum Vorjahr steht zu Buche, währungsbereinigt verlor der Konzern sogar 0,6 Prozent auf 891 Millionen Euro.

Dennoch zeigte sich das Management am Stammsitz in Ponzano zufrieden mit dem Erreichten und bescheinigt sich „gute Ergebnisse“. Sisley habe im Abrechnungszeitraum sogar zugelegt und die Hauptmarke Benetton sei zudem stabil geblieben, so die Konzernführung. Recht uneinheitlich zeigt sich hingegen die Entwicklung Benettons auf den regionalen Märkten. Während man in den von der Rezession gebeutelten Mittelmeer-Anrainer Griechenland und Spanien Einbußen hinnehmen musste, wurde in Mexiko ein Umsatzplus von satten 60 Prozent erzielt. In Italien blieben die Umsätze im gleichen Zeitraum weitgehend stabil.

Besonders erfreulich entwickelte sich trotz magerer Einnahmen die Ertragslage des Konzerns. So verbuchte Benetton zwischen Januar und Juni 2010 ein EBITDA von 425 Millionen Euro, 24 Millionen mehr als im gleichen Zeitraum 2009. Der operative Gewinn (EBIT) stieg ebenfalls um 20 Millionen auf 63 Millionen Euro. Sparmaßnahmen und Prozessoptimierungen bei der Herstellung und dem Vertrieb brachten den Italienern unterm Strich einen Reingewinn von 40 Millionen Euro ein, elf Millionen mehr als 2009.

Im zweiten Halbjahr 2010 soll daher wieder mehr in die Marken und ihre Präsenz in der Fläche investiert werden. Die harten Sparprogramme aus dem vergangenen Jahr sollen merklich aufgeweicht und Geld für neue Flagship Stores und die Erschließung neuer Märkte fließen. Für das gesamte Geschäftsjahr erwartet die Konzernspitze daher keine weiteren Gewinnsteigerungen, sondern geht im Vergleich zum Vorjahr eher von einem leichten Rückgang der operativen Ergebnisse aus.

Foto: Benetton