Benetton tritt auf der Stelle
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Im Gegensatz zu vielen Mitbewerbern, bei denen das Direkt-Geschäft über hauseigene Online-Stores oder in Eigenregie betriebene Filialen boomt, schwächelt der Bereich bei Benetton zusehends. Nachdem das Jahr hier noch recht vielversprechend angelaufen war, gingen die Umsätze im zweiten Halbjahr sukzessive zurück.
Verloren hat das Unternehmen vor allem auf dem europäischen Heimatmarkt. Gerade in Italien und Spanien machte sich Katerstimmung breit, ebenso in Griechenland. Ganz ordentlich schlug sich Benetton hingegen in Deutschland, wo man immerhin leicht zulegen konnte. In Russland und den Anrainerstaaten konnte hingegen ein Plus im unteren zweistelligen Bereich notiert werden.
Am besten performte der Konzern in Mexiko, wo ein Plus von satten 32,5 Prozent zu Buche steht, gefolgt von einigen anderen südamerikanischen Ländern. In den USA verlor man hingegen leicht und lag ein Prozent unterhalb der Vorgaben aus 2009. In Asien lief es für die Italiener vor allem in Thailand recht gut, wo man ein Umsatzplus von 15,2 Prozent einfuhr, gefolgt von Indien mit einem Zuwachs von 12,4 Prozent. Auch in Korea und der Türkei habe man gute Ergebnisse erzielen können, so das Unternehmen. In China musste Benetton hingegen eine Schlappe einstecken. Während das Direktgeschäft leicht zulegte, blieben die Gesamtumsätze hinter den Erwartungen zurück.
Unerwartet mau sah es 2010 auch beim Ergebnis aus. Verursacht durch stark gestiegene Beschaffungskosten fiel der Gewinn auf 8,5 Prozent des Umsatzes, nach zehn Prozent im Jahr zuvor. Der Konzern rechnet so mit einem Gewinn von rund 100 Millionen Euro.
Das Problem der Italiener: es scheint auch in diesem Jahr nicht besser zu werden. Die Bestellungen für die kommende Frühjahr-/Sommer-Kollektion liegen derzeit sogar noch einmal vier Prozent unter den Zahlen aus 2010 und ein Ende der Abwärtsspirale ist nicht in Sicht. Zwar hofft das Firmenmanagement auf eine Erholung in der Wintersaison 2011, geht aber zugleich von weiter steigenden Steuern, Löhnen und Rohstoffkosten aus. Man werde daher noch effizienter arbeiten und weitere Einsparungen vornehmen müssen, so die Verantwortlichen.
Foto: Benetton