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Berlin: Fashionweek macht sich bezahlt

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Von FashionUnited

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Dass der Berliner Senat - allen voran der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit höchstpersönlich – größere Anstrengungen auf sich nimmt, um die Hauptstadt auch als Modemetropole zu etablieren, kommt beim politischen Gegner nicht immer gut an. Um ihre Pläne zu rechtfertigen,

führen die Regierenden zumeist zwei Argumente an: Da ist einerseits der nicht zu beziffernde Imagegewinn für die Stadt. Und andererseits die Tatsache, dass viele Zweige der lokalen Wirtschaft eben auch ganz konkret materiell von den vielen Veranstaltungen und Besuchern, die diese in die Stadt locken, profitieren.

Punkt eins wurde mit der soeben beendeten größten – und zweifelsohne auch qualitativ besten – Berliner Fashion Week mit Bravour erfüllt. Doch wie steht es um den zweiten Punkt? Hat die Wirtschaft in der Stadt tatsächlich so sehr vom Großereignis profitiert, wie zuvor von interessierter Seite versprochen worden war? Dazu äußerte sich am Mittwoch die Berliner Tourismus Management GmbH (BTM). Und ihr Fazit fiel eindeutig aus: Mehr als 200.000 zusätzliche Übernachtungen seien während der Modewoche gezählt worden, ließ die BTM unter Berufung auf eine aktuelle Umfrage verlauten – und dabei handele es sich noch um "eine eher konservative Einschätzung". "Die Konzentration der Modeevents auf nur eine Woche hat Berlin in der weltweiten Wahrnehmung als Fashion-Metropole stark vorangebracht. Die positiven ökonomischen Auswirkungen auf die Hotel- und Tourismuswirtschaft haben unsere Erwartungen übertroffen," erklärte BTM-Geschäftsführer Burkhard Kieker.

Vor allem die Hotels im 4- und 5-Sterne-Segment konnten vom Ansturm der Modeszene profitieren – zumal sie teilweise direkt in die Veranstaltung eingebunden waren. Beispielsweise das Hotel de Rome, das direkt neben dem zentralen Laufstegzelt der Mercedes-Benz Fashion Week am Bebelplatz liegt. Hier hatte etwa das Label Sisi Wasabi seine Modenschau veranstaltet. "Die Kombination von Fashion Week, Bread & Butter und Premium in diesem Sommer hat gezeigt, dass Berlin international als neue Modemetropole angenommen wurde und die große Nachfrage für die ganze Stadt hohe Durchschnittsraten ermöglichte," bilanzierte Thies Sponholz, der General Manager des Luxushotels. "Mit dem Hotel de Rome haben wir uns als präferierte Adresse für die Modebranche etabliert und profitierten zudem von der Fashion Week direkt vor der Tür am Bebelplatz. Das umsatzfreudige und hochpreisige Mode-Publikum hat zudem das gesamte Hotel genutzt, und so konnten wir neben einer Zimmerbelegung von 100 Prozent ebenfalls ausgezeichnete Umsätze im Veranstaltungsbereich, Restaurant und Spa verzeichnen," betonte der Hotelchef. Ähnliches galt für das Hotel Ellington, das ebenfalls einige Veranstaltungen beherbergte: "Während der Fashionweek waren wir jeden Tag ausgebucht," erklärte Direktorin Tina Palmowski.

Auch der Intendant des Friedrichstadtpalastes, in dem Michael Michalsky die wohl spektakulärste Show veranstaltet hatte, war mehr als zufrieden: "Man merkt, wie die Stadt während dieser Mode-Events förmlich vibriert. Dass wir uns dabei mit der hochklassigen Michalsky-Show auch einmal einem völlig anderen, trendigen und hippen Publikum präsentieren konnten, war ein perfekter Glücksfall. Viele Gäste waren das erste Mal in ihrem Leben bei uns und völlig überrascht, wie 'cool' und schön doch eigentlich der Friedrichstadtpalast ist," sagte Berndt Schmidt. Sein knappes, aber begeistertes Fazit: "Toll für unser Image, toll für Berlin."

Freuen konnten sich naturgemäß auch die Taxifahrer: "So eine Modewoche könnten wir das ganze Jahr gebrauchen. Großveranstaltungen wie diese, mit zahlungskräftigen Kunden aus dem In- und Ausland, sichern uns das Überleben," erklärte Detlev Freutel, der Vorsitzender des "Taxiverbandes Berlin, Brandenburg e.V.". Tourismus-Chef Burkhard Kieker bedankte sich dann auch ausdrücklich bei den Beteiligten  – „allen voran Karl-Heinz Müller mit seiner Bread & Butter“ – und blickte schon einmal optimistisch in die Zukunft: „Bei diesem Ansturm freuen wir uns natürlich auf das nächste Treffen der Modebranche im Januar 2010.“

Foto: Mercedes-Benz Fashion Week Berlin

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