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Berlin: Schwarzer Kaffee für Suzy Menkes

Von FashionUnited

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Allein die Tatsache, dass Suzy Menkes, die legendäre Modekritikerin des International Herald Tribune, zur Mercedes-Benz Fashion Week in Berlin gekommen ist, gilt als Ritterschlag für die wichtigste deutsche Modewoche. Dabei war sie eigentlich hauptsächlich deswegen da, um die

im Herbst in der Hauptstadt stattfindende Fachkonferenz „Techno Luxury“ vorzustellen. Das hochkarätig besetzte Branchentreffen wird am 17. und 18. November im Hotel Ritz-Carlton über die Bühne gehen. Einmal jährlich lädt der International Herald Tribune zu seiner internationalen Zusammenkunft zum Thema Luxus. Sprechen werden dort die Schwergewichte der Modeszene – Burberry-Chefdesigner Christopher Bailey, Thomas Maier von Bottega Veneta und Frida Giannini, die Kreativ-Direktorin des italienischen Traditionshauses Gucci, haben bereits fest zugesagt. Und auch das ehemalige deutsche Topmodel Claudia Schiffer zählt zu den Referenten.

Das bereits im diesjährigen Motto umrissene Thema konkretisierte Suzy Menkes am Mittwoch in Berlin: „Wenn Technologie und die Luxusindustrie einander begegnen, beeinflusst die Technologie nicht nur den Einzelhandel oder die Beschaffungskette, sondern auch die Kreativität selbst,“ betonte die Star-Kritikerin, die auch den Vorsitz der Konferenz übernehmen wird. „Im Rahmen der ‚Techno Luxury’ werden wir uns einige der interessanten neuen Ideen ansehen, die Technologie den Designern vermittelt hat, und auch auf die Vorteile schauen, die Technologie für das Geschäft bringt.“ Berlin sei der perfekte Ort für dieses Thema, denn die Stadt verkörpere alles, was neu und ‚cutting edge’ sei, so die lebende Mode-Ikone weiter. Darüber hinaus lobte sie die hierzulande steigende Bedeutung ökologischer Produktionsweisen, die in Berlin dieser Tage auf verschiedenen Veranstaltungen vorgeführt wird.

Doch ihr eigentliches Metier vernachlässigte die Menkes nicht, da sie nun schon einmal zur Fashion Week in Berlin war: Sie schaute auch am Laufsteg im zentralen Festzelt auf dem Bebelplatz vorbei. Und bekam dabei eine der außergewöhnlichen Schauen zu sehen. Bei der Präsentation der Label „Black Coffee“ und „Ramírez“ saß sie in der ersten Reihe. Hauptsponsor Mercedes-Benz hatte die beiden Marken, die in ihren Heimatländern Südafrika und Argentinien preisgekrönt sind, nach Berlin eingeladen – und damit für ein Ausrufezeichen gesorgt. Der Argentinier Pablo Ramírez zeigte eine zurückhaltend-melancholische Kollektion in Schwarz und Grautönen, den eleganten Schwermut unterstrich die getragene Musik, zu der die Models über den Laufsteg schlichen.

Das südafrikanische Label „Black Coffee“, Träger des diesjährigen Mercedes-Benz Award for Fashion in seinem Heimatland und bereits zweimal mit dem SA Fashion Award ausgezeichnet, präsentierte seine eigenwillige, völlig klischeefreie Symbiose aus afrikanischer Tradition und moderner Mode. Der Einfall, dass die Models einander die komplex bebänderten Kleidungsstücke auf dem Laufsteg neu wickelten, gab der Schau den Charakter einer Performance, ohne aufgesetzt zu wirken. Ob es auch Suzy Menkes gefallen hat, ist bislang nicht überliefert, dem Berliner Publikum dürften beide Label jedenfalls in Erinnerung bleiben.

Foto: Mercedes-Benz Fashion Week Berlin

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