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Berliner Arbeiterbezirk wird wieder zur Modemeile

Von FashionUnited

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Was einst als kurzfristig geplante Maßnahme zur Aufwertung eines Berliner Problemviertels begann, ist mittlerweile fast schon eine Institution, zumindest aber ein modisches Statement: das Designerfestival „Wedding Dress“. Vor fünf Jahren startete die Wohnungsbaugesellschaft

Degewo das Projekt, um die etwas verkommene Gegend rund um die Brunnenstraße, wo der runderneuerte Trendbezirk Prenzlauer Berg aufhört und der als sozialer Brennpunkt verschriene Stadtteil Wedding anfängt, für eine junge, karrierebewusste und kreative Zielgruppe attraktiver zu machen.

Inzwischen hat sich „Wedding Dress“ durchaus als bunte, fast anarchische, auf jeden Fall aber charmante Alternative zur eher elitären Mercedes-Benz Fashion Week rund um den Bebelplatz etabliert. Junge Designer, kleine Labels und aufstrebende Modeschöpfer lockten bereits im vergangenen Jahr über 20.000 Besucher und Einkäufer in den Kiez und machten das Festival zu einem der publikumsstärksten Veranstaltungen der Berliner Modewoche. Dies mag natürlich vor allem daran liegen, dass die Verkaufsschau für jeden zugänglich ist, überzeugt jedoch auch durch sein attraktives Konzept. So werden in diversen Showrooms und auf einer über 500 Meter langen Straßenmeile mehr als 180 nationale und internationale Designer ihre brandneuen Kollektionen präsentieren und zum Verkauf anbieten.

Zu sehen gibt es neben unzähligen Jungdesignern auch renommierte Designer wie Marcel Ostertag, Kilian Kerner, Julia and Ben, Seelenkleid, Andrea Klüsener, Miriam Schaaf oder Comtesse de la Haye, die teilweise auch eigene Shows auf der Mercedes-Benz Fashion Week am Bebelplatz haben werden.

Ein Umstand, der vor allem die Wohnungsbaugesellschaft freut. Deren Chef Frank Bielka geriert sich mittlerweile fast schon als Modefachmann, obwohl er bis vor fünf Jahren beim Kleidungskauf eher auf die Größe als auf den Schnitt geschaut hatte. Mittlerweile kümmert er sich sogar um die Auswahl der Designer und freut sich unverhohlen über den Erfolg des eigenen Schachzugs: „Als wir mit Wedding Dress starteten, haben wir nicht mit einer solch großartigen Resonanz gerechnet. Heute, nur 5 Jahre später, ist das Festival zum regelrechten Selbstläufer geworden. Die Anfragen junger, aufstrebender Designer, die sich um eine Teilnahme bewerben, stiegen von Jahr zu Jahr,“ so Bielka.

Ob sich der Degewo-Mann und Parteigenosse von Berlins Regierendem Bürgermeister Klaus Wowereit auch nach der kommenden Ausgabe des Kiez-Festivals freuen wird oder ob die Krise auch hier Geschäft und Laune verhagelt, bleibt vorerst abzuwarten. Fakt ist, dass die Brunnenstraße zwischen Bernauer- und Voltastraße vom 4. Bis 5. Juli 2009 wieder etwas bunter und belebter sein wird, als sonst. Und die Organisatoren haben es sich eigenen Angaben zufolge zum Zielgesetzt, „den großen Erfolg von 2008 noch zu toppen“.

Foto: Wedding Dress

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