Nun ist sie also wieder daheim. Die Modemesse Bread & Butter lud am Dienstagabend zum glanzvollen „Big Opening“ in die Berliner Columbiahalle, gleich gegenüber vom Areal des Flughafens Tempelhof, dem neuen Quartier der „Tradeshow for Selected Brands“.Obwohl, so ganz stimmt die Geschichte von der Rückkehr zu den Wurzeln ja nun nicht. Bekanntlich erblickte die Messe einst in Köln das Licht der Welt. Aber mit dem ersten Umzug nach Berlin im Jahr 2003 etablierte sich die Veranstaltung in der ersten Liga der europäischen Modemessen. Die Hauptstadt wurde dann zur privaten Wahlheimat von Bread & Butter-Chef Karl-Heinz Müller, und der Hauptsitz der Messegesellschaft blieb auch in Berlin, als die Messe selbst für ein paar Jahre nach Barcelona abwanderte. Insofern ist es natürlich schon so etwas wie ein Heimspiel, das die Bread & Butter in den kommenden Tagen in Berlin bestreitet.
Das sollte gebührend gefeiert werden. 3.500 Gäste fanden sich zur Eröffnungsparty in der brechend vollen Columbiahalle ein. Die hatten allerdings schon einiges hinter sich, als sie den Ort des Geschehens betreten durften: Zuvor hatten sich Warteschlangen über hunderte Meter den Columbiadamm entlang gezogen, und schließlich entlud sich auch noch ein veritables Gewitter – das die Berliner Feuerwehr immerhin dazu bewog, in einigen Stadtteilen den Notstand auszurufen – über die Wartenden. Ob da ein Häufchen Demonstranten, das Bußpredigern gleich mit selbstgemalten Schildern „Respekt vor dem Baudenkmal Flughafen Tempelhof“ anmahnte, vielleicht seine Finger im Spiel hatte?
Den Spaß konnte das Unwetter den Besuchern jedoch nicht verderben. Die bereiteten dem Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit jedenfalls einen rauschenden Empfang, als er die Bühne betrat – etwas, das wohl nur wenigen Politikern derzeit zuteil wird. Der Bürgermeister, der dem Vernehmen nach einen großen persönlichen Anteil an der Rückkehr der Messe hatte und in den vergangenen Monaten dafür reichlich Kritik vom politischen Gegner einstecken musste, beschränkte sich auf wenige Begrüßungsworte, bat dann den ebenfalls lautstark bejubelten Karl-Heinz Müller auf die Bühne, und gemeinsam erklärten beide die Messe für eröffnet. Und machten den Weg frei für den Höhepunkt des Abends: Die schwedischen Retro-Rocker von Mando Diao. Mit ihrem einstündigen Set trieben sie die Temperaturen in der ohnehin schon aufgeheizten Halle auf einen weiteren Höhepunkt, bevor die Besucher auf den Heimweg entlassen wurden. Da regnete es dann nur noch leicht – aber das war eine durchaus willkommene Erfrischung, bevor ab Mittwoch das Geschäftliche auf der Bread & Butter im Mittelpunkt steht.