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Concept Store des Monats: 2nd Home – Mode aus der fremden Wohnung

Von FashionUnited

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Wenn man das erste Mal in den Frankfurter Concept-Store 2nd Home kommt, fühlt es sich wohl ein wenig an wie ein Einbruch. Alles sieht aus wie in einer normalen Wohnung: die Jacken hängen an der Garderobe, die Schuhe stehen im Regal, auf der Couch liegen Decke und Kissen und auf der Fensterbank

stehen Blumen. Und tatsächlich handelt es sich bei Susanne Theissens Store um eine “gewöhnliche“ Altbauwohnung, die sie zum Store funktioniert hat. Die gelernte Zahnarzthelferin mietete die Immobilie 2010 und richtete die 70 Quadratmeter vollständig ein – jedoch nicht mit dem Ziel, darin zu wohnen. FashionUnited hat sich dieses Konzept mal genauer angeschaut und mit der Storegründerin gesprochen.

„Ich

mochte es nie in großen Läden einzukaufen, alles ist so unpersönlich und man fühlt sich immer etwas verloren. Dann habe ich mit meinem Ex-Freund in Frankfurt Nordend dieses leere Ladenlokal gefunden, an das eine Altbauwohnung grenzte. Da kam mir die Idee, daraus etwas zu machen. Ich hatte zu dem Zeitpunkt schon viel Erfahrung gesammelt, was das Renovieren von heruntergekommenen Wohnungen angeht. Ich bin damals mit meinem Ex-Freund in rund fünf Jahren vier Mal umgezogen, jedes Mal haben wir die Wohnung renoviert und mit viel Freude heraus geputzt. Als wir dann fertig waren, sind wir mehr oder weniger direkt weitergezogen“, erzählt Susanne Theissen lachend.

Es gibt nichts, was man nicht kaufen kann

Jetzt tobt sich die Frankfurterin nur noch in ihrem Store aus und wechselt nach Lust, Laune und Bedarf das Sortiment. Auf den 70 Quadratmetern gibt es nichts, was man nicht kaufen kann: von der Steckdose, über das Kleid im Schrank, bis zum Pantoffel am Bett. „Am Anfang wurde meine Idee etwas belächelt, aber nun existiert mein Shop seit 2010 und er läuft gut. Ich glaube das liegt daran, dass die Menschen gerne sehen wie die Ware im Gesamten wirkt. Zudem nehme ich mir Zeit für meine Kunden, jeder wird individuell beraten. Wenn es um Möbel geht, komme ich auch mal zu den Kunden nach Hause und berate sie vor Ort. Es steckt wirklich Leidenschaft hinter dem, was ich mache.“

FashionUnited wollte von der Selfmade Storemanagerin wissen, wie sie die Mode aussucht, die sie in den Schränken ihres Wohn-Stores anbietet. Die Antwort war simpel: „Ehrlich gesagt, ich kaufe, was mir gefällt. Natürlich habe ich Marken, die ich immer anbiete, aber wenn ich irgendwo etwas schönes sehe, dann kaufe ich es für meinen Shop.“ Zu den Marken die 2nd Home dauerhaft anbietet gehört unter anderem Early. Das Frankfurter Eco-Label stellt Taschen und andere Lederwaren her, die bei den Kunden von 2nd Home guten Anklang finden. Aber auch Nanushka, Sessun, Kerbholz, Sunday in Bed und Just Female gehören zum Sortiment sowie Schmuck von Lua und Saskia Dietz. Der Shop bietet zudem viel Homewear und allerlei Besonderheiten im mittleren Preissegment an. „Mein Store liegt in einem Wohngebiet, Ware im mittleren Preissegment kommt hier gut an. Ich will den Menschen Inspiration in verschiedenen Bereichen bieten, die bezahlbar ist.“

Handelsexperte: „Wenn es funktioniert – warum nicht?"

Handelsexperte Ralf Welsch meint zu diesem Store-Konzept: „Wenn es funktioniert – warum nicht, die Idee ist nicht verkehrt. Wenn die Zielgruppe bestimmt ist, eine Marketingstrategie vorhanden und der Stil festgelegt ist, spricht nichts gegen dieses Konzept. Es geht dabei schließlich um Kreativität.“ Und davon ist bei Susanne Theissen reichlich vorhanden. Regelmäßig erneuert sie ihr Sortiment, findet neue Labels, die sie in ihren Store aufnimmt und für die sie die Kunden begeistern kann.

Das Konzept läuft sogar so gut, dass Susanne Theissen über eine Erweiterung nachdenkt. „Ich hab da ein Auge auf eine Immobilie geworfen, die hier die Straße runter liegt. Ich würde gerne einen speziellen 2nd Home Kitchen Store eröffnen und die Bereiche Küche und Bad ausweiten“, schwärmt sie.

Fotos: 2nd Home, Kerbholz, Lua
2nd Home
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Sunday in Bed