Cottbus feiert Blechen Carré Zweifel bleiben
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Jetzt setzen Betreiber und Investoren also wieder auf das Flair der Innenstädte, platzieren ihre Shopping Malls immer öfter in bester Lage, möglichst nahe der Boutiquen- und Szene-Viertel. Neuestes Beispiel für diese Entwicklung ist das am vergangenen Wochenende im Zentrum von Cottbus neu eröffnete Blechen Carré, ein wahres Einkaufsmonster mit 19.000 Quadratmetern Ladenfläche auf insgesamt fünf Etagen.
Finanziert von der EuroHypo und dem Investoren CBC-Projekt GmbH, entstand das Mega-Projekt in knapp zwei Jahren Bauzeit und verschlang bislang rund 55 Millionen Euro.
Nun beherbergt das neue Einkaufszentrum 80 Läden, vor allem auch aus dem Textilbereich. C&A, New Yorker, Tom Tailor und Deichmann gehören zu den wohl bekanntesten Marken, die sich hier angesiedelt haben. Die Macher sind daher vom Erfolg ihres Projektes überzeugt, sprechen gar von einem Gewinn für die Stadt, die durch das Center „eine neue Identität“ und „neue Dynamik“ bekomme. Weit weniger dynamisch wird sich das Blechen Carré jedoch auf die bereits bestehende Ladenlandschaft in der Cottbuser Innenstadt auswirken. Dortige Einzelhändler befürchten nun, die ohnehin eher spärliche Kundschaft könnte bald ganz wegbleiben und nur noch in der Mall einkaufen, wo vom Flachbildfernseher bis zur Wollsocke alles unter einem Dach zu haben ist.
Der Investor des Carrés, CBC, sieht dies natürlich ganz anders: „Das Zentrum schafft Arbeitsplätze und bildet, zusammen mit der benachbarten Galeria Kaufhof und dem Einzelhandel in der Spremberger Straße, einen Anziehungspunkt für die gesamte Region,“ so das Unternehmen in einer Pressemitteilung. Immerhin schafft das neue Center rund 200 Arbeitsplätze, 150 davon im Handel. Ob diese die Arbeitslosenstatistik der Region dauerhaft entlastet, wird sich erst noch zeigen. Zumal etliche Händler in der Umgebung möglicherweise aufgrund des Carrés ihre Geschäfte schließen müssen.
Vielleicht hat die CBC jedoch auch mit ihrer Prognose der Innenstadtbelebung Recht. In Berlin hat die Eröffnung des Mega-Centers Alexa am Alexanderplatz der nahe gelegenen Boutiquen- und Designer-Shop-Landschaft rund um den Hackeschen Markt nicht im Geringsten geschadet. Dies funktioniert allerdings nur, weil es in der Ladenstruktur keinerlei Überschneidungen oder Dopplungen in unmittelbarer Nachbarschaft gibt.
Foto: Blechen Carré / CBC-Projekt GmbH