Delta Galil übernimmt Schiesser

Der Radolfzeller Wäschespezialist Schiesser wurde vom israelischen Konkurrenten Delta Galil gekauft. Im Zuge der Übernahme ist auch der im zweiten Quartal geplante Börsengang abgesagt worden. Als Grund wird ein zu wackliges Börsenumfeld

genannt.

“Obwohl

Schiesser sicher eine vielversprechende Aktie geworden wäre, hätte das derzeitige volatile Börsenumfeld für die mittelfristige Entwicklung von Schiesser weniger Vorteile geboten als der langfristig orientierte strategische Investor Delta Galil”, sagte Aufsichtsratschef Volker Grub. Der Börsengang war ein wesentliches Element des Insolvenzplanes, der im Herbst 2010 ausgehandelt wurde. Mit den erwarteten Erlösen wollte das Unternehmen Altschulden aus der Zeit der Zahlungsunfähigkeit begleichen und die Expansionspläne finanzieren.

Schiesser meldete im Jahr 2009 Insolvenz an. Grund waren unprofitable Lizenzverträge für Marken wie Tommy Hilfiger und Puma. Die Sanierung war im Januar 2011 abgeschlossen, nachdem die Gläubiger dem Insolvenzplan zugestimmt hatten. Der Unterwäschehersteller erzielte 2010 nach eigenen Angaben einen Umsatz von 124,5 Millionen Euro und einen Reingewinn von 5,1 Millionen Euro.

Delta Galil ist bisher nur auf dem israelischen Markt aktiv und verkauft dort Unter- und Nachtwäsche unter eigenem Label. Das Unternehmen aus Tel Aviv produziert nach eigenen Angaben aber auch für internationale Hersteller. Mit der Übernahme von Schiesser soll der Umsatz des Konzerns von zuletzt 679 Millionen auf 900 Millionen Dollar erhöht werden. Der Nettogewinn lag im vergangenen Jahr bei 27,4 Millionen Dollar.

Foto: Schiesser