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Designer Carlos Díez über die Schließung von Lois

Von FashionUnited

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Lois hatte sich zu Europas führender Jeansmarke entwickelt. Die Schließung des Unternehmens, das Symbol einer Generation war, sorgt für hohe Unsicherheit auf dem Markt, der so gut es geht versucht, der Krise standzuhalten. Das Familienunternehmen der Brüder Sáez Merino hat wegen

Zahlungsunfähigkeit die Liquidation beantragt. Dies stellt das Ende einer 46-jährigen Unternehmensgeschichte dar.

In den Betrieben in Benaguacil (Valencia) und Daimiel (Ciudad Real) haben 342 Mitarbeiter ihre Arbeitsplätze verloren. Nach einem Bericht der spanischen Tageszeitung "La Razón" "teilte das Unternehmen den Gewerkschaften heute mit, dass in den letzten fünf Jahren Schulden in Höhe von 99 Millionen Euro aufgelaufen seien". Zudem haben die Gewerkschaften bestätigt, dass sich der Schuldenbetrag in diesem Jahr um weitere 14 Millionen Euro erhöht hat.

Ramón Fano, Kreativdirektor von Ipsum Planet, der Agentur, die in den letzten Jahren für die Werbung für Lois und die anderen drei Marken des Konzerns (Cimarron, Caroche und Caster) verantwortlich war, erklärte gegenüber "La Razón": "Solche Kleidung muss ohne Frage modern sein. Deshalb sind die Hersteller gegenüber den Vorgaben des Marktes wachsam, auch wenn sie dabei der Schlaghose treu bleiben, die sie erfunden und in Mode gebracht haben."

Einer der Designer, die in letzter Zeit am meisten in das Unternehmen eingebunden waren, ist Carlos Díez Díez. Gemeinsam erarbeiteten sie die letzten Kollektionen. Díez berichtete über seine erste Reaktion und seine Gedanken zur Schließung von Lois: "Meine erste Reaktion war Trauer. Einerseits weil durch die Schließung von Lois eine fruchtbare Zusammenarbeit beendet wurde und andererseits weil ich mir nicht vorstellen möchte, was jemand kleinerem wie mir passieren könnte, wenn schon die große Marke Lois vom Markt verschwindet."

Diez: "Meine Zusammenarbeit mit Lois hat sich auf sehr natürliche Weise entwickelt. Von Kollektion zu Kollektion sind wir durch neue Projekte gewachsen und konnten neue Kunden hinzugewinnen. Die Beziehung war für beide Seiten gleichermaßen vorteilhaft."

Die Modemarken haben wegen der Krise mit vielen Problemen zu kämpfen. Dennoch versuchen sie sich über Wasser zu halten, wenn auch nicht immer erfolgreich. Díez zeigte sich jedenfalls optimistisch: "Ich glaube, dass in Krisenzeiten nur neue Dinge entstehen können." Und er fügte hinzu: "Ich denke, dass die Leute trotz alledem weiter daran arbeiten und weiter dafür kämpfen werden, dass sie sich weiterentwickeln und dies erscheint mir schon viel. Ich erwarte eine ästhetische Revolution, die dieser krisenbedingten Psychose ein Ende setzt und ich hoffe, dass die Banken ihr Geld in junge Designer investieren."

Lois erzielte bei der letzten Kampagne ein Umsatzplus von 20 Prozent, wenngleich dieser beachtliche Gewinn das Unternehmen nicht retten konnte. Es sieht so aus, als könnte die Marke Lois doch noch gerettet werden. Verhandlungen mit einem potenziellen neuen Besitzer finden diese Woche statt.

Foto: Letzte Show von Carlos Diez auf der Madrid Fashion Week in Kollaboration mit Lois

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