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Deutsche Modeindustrie weiter im Abschwung

Von FashionUnited

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Der Abwärtstrend in der deutschen Textil- und Modeindustrie setzte sich in den vergangenen drei Monaten weiter fort und die Lage der Unternehmen spitzt sich zu. Die Arbeitgeber scheinen daher nicht bereit, die von der Gewerkschaft Ver.di für die rund 100.000 Beschäftigten in der westdeutschen

Bekleidungsindustrie aufgestellte Forderung nach fünf Prozent mehr Lohn auch nur annähernd zu erfüllen.

Wolfgang Brinkmann, Verhandlungsführer der Arbeitgeberseite und geschäftsführender Gesellschafter der

Brinkmann-Gruppe, sagte gleich zu Beginn der Tarifrunde 2014: „Die im Frühjahr gehegten Hoffnungen auf ein moderates Umsatzwachstum haben sich in den letzten Monaten leider nicht erfüllt. Ich befürchte, dass wir in diesem Jahr nur gerade noch mit einer schwarzen Null rauskommen. Da sind überzogene Lohnabschlüsse Gift für die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Unternehmen.“

Die Forderung der IG Metall nach einer Erhöhung der Tarifvergütungen um fünf Prozent wies Wolfgang Brinkmann als unangemessen zurück, da die Vergütungen der Branche erst zum 1. Juni 2014 um zwei Prozent gestiegen seien. Die Gewerkschaft fordert außerdem eine verpflichtende Übernahme der Ausgebildeten sowie eine verpflichtende tarifvertragliche Altersteilzeitregelung. Eine verpflichtende Altersteilzeit würde laut Brinkmann jedoch zu erheblichen zusätzlichen Belastungen der Unternehmen der Textil- und Bekleidungsindustrie führen und zudem der demografischen Entwicklung zuwiderlaufen: „Wir brauchen mehr, nicht weniger qualifizierte ältere Mitarbeitende in unseren Betrieben“, so seine Forderung. Außerdem würden angesichts der demografischen Entwicklung die meisten Ausgebildeten bereits heute übernommen.

Steigende Löhne trotz schwächerer Umsätze

Glaubt man Brinkmann, ist die wirtschaftliche Entwicklung der deutschen Bekleidungshersteller mehr als besorgniserregend: Seit Anfang 2010 seien nach Angaben des Statistischen Bundesamts die Verbraucherpreise um 6,9 Prozent, die Tarifverdienste der Branche jedoch um elf Prozent gestiegen. Das würde für die Beschäftigten echte Reallohngewinne in den letzten Jahren bedeuten. „Wir wollen für unsere Beschäftigten angemessene Vergütungssteigerungen vereinbaren“, so Brinkmann. „Die von der IG Metall geforderten fünf Prozent sind aber überzogen und für viele Firmen nicht finanzierbar.“ Der Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie verhandelt aktuell mit der IG Metall Tarifregelungen für das Tarifgebiet West. Die Tarifverhandlungen, die zunächst ausgesetzt wurden, sollen im Oktober weitergeführt werden.

Foto: Gesamtverband Textil + Mode

Brinkmann
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