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Deutsche Textilbranche im feien Fall

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Von FashionUnited

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Den deutschen Textil- und Modeunternehmen geht es derzeit so schlecht wie lange nicht. Wie der Gesamtverband Textil + Mode in seinem neuesten Konjunkturbericht darstellt, verschärft sich die Lage der Branche derzeit zusehends, Auftragseingänge, Umsätze und Produktion gingen in den

ersten zwei Monaten 2009 signifikant zurück, und eine Trendwende ist derzeit nicht in Sicht.

Schon jetzt sei klar, so der Verband, dass die Gesamtergebnisse „bis in den Herbst hinein negativ beeinträchtigt werden.“ Eine Intensivierung der Weltwirtschaftskrise, eine schwache Entwicklung des inländischen Konsums, steigende Preise sowie eine potenzielle Verschärfung der Kreditvergabe stellten die Unternehmen in diesem Jahr vor große Herausforderungen. Kein Wunder also, dass die zuletzt ermittelten Zahlen in allen Branchensegmenten rückläufig waren, und dies zum Teil im hohen, zweistelligen Bereich.

So brach beispielsweise der Auftragseingang in den ersten beiden Monaten des laufenden Jahres völlig ein, die Textilunternehmen schreiben 29,5 Prozent und die Bekleidungsunternehmen 36,9 Prozent weniger Aufträge als noch im Vorjahr. Dieser drastische Rückgang sei das Ergebnis einer weiterhin schwächelnden Nachfragesituation vor allem auf den klassischen Exportmärkten, so Textil + Mode.

Nicht sehr viel besser sieht es bei der Umsatzentwicklung aus. Sie ging in den Monaten Januar und Februar insgesamt um 18,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurück. Die Textilsparte verzeichnet hierbei einen erheblichen Rückgang von 26,4 Prozent, während die Bekleidung den Zeitraum mit einem Minus von 10,1 Prozent abschloss. Noch stärker betroffen von den aktuellen Entwicklungen ist die inländische Produktion. Hier ging das Volumen innerhalb eines Jahres um 31,4 Prozent für das Textilsegment und um 29,9 Prozent für die Bekleidung zurück. Besonders fatal: „Es ist aus heutiger Sicht schwer absehbar, wann der Konjunkturzyklus die inländische Fertigung wieder stimulieren wird,“ so der Verband.

Äußerst zäh läuft derzeit auch das Export-Geschäft. Genauso wie in anderen Branchen, müssen sich auch die deutschen Textil- und Modeunternehmen derzeit damit abfinden, dass Produkte „Made in Germany“ im Ausland nicht sonderlich gefragt sind. Die verheerende weltwirtschaftliche Entwicklung habe die deutschen Textil- und Bekleidungsunternehmen und deren Exportmärkte bereits im letzten Quartal 2008 erreicht, so Textil + Mode. Der Verband ist sich sicher: „Auch im Berichtszeitraum Januar und Februar 2009 werden voraussichtlich negative Werte berichtet.“

Was der Branche aktuell am meisten Kopfzerbrechen bereitet, ist die Tatsache, dass im Moment einfach kein Licht am Ende des Tunnels auftauchen will. Die Aussichten für das laufende Jahr bleiben schlecht, die Krise könnte sich sogar noch weiter verschärfen und zusätzliche Arbeitsplätze kosten. Bereits in den ersten zwei Monaten 2009 ging die Zahl der Beschäftigten im Textil- und Bekleidungsgewerbe um 5,8 Prozent gegenüber 2008 zurück, Tendenz weiter fallend. Zudem ist damit zu rechnen, dass sich die gesamtwirtschaftliche Lage in Deutschland weiter verschärfen wird, was sich wiederum negativ auf die Kaufkraft der Bevölkerung auswirkt.

Profitieren dürften von der Rezession hingegen die Discounter, deren Beschäftigungsvolumen sich jedoch stark in grenzen hält. Sie sorgen weder für genügend Arbeitsplätze, noch für einen Anstieg der inländischen Produktion, sondern verschärfen die Lage aufgrund ihrer aggressiven Preispolitik zusätzlich.

Wann es mit den deutschen Textil- und Bekleidungsunternehmen wieder aufwärts geht und ob sich die Branche jemals wieder soweit erholen wird, um wenigstens wieder auf Vorkrisenniveau zu klettern, ist derzeit mehr als fraglich. Im Moment wird eher damit gerechnet, dass sich die Lage in den kommenden Monaten weiter verschärft und zumindest ein Teil der Unternehmen das Jahr 2009 nicht überleben wird.

Foto: Escada

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