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Deutscher Textilmaschinenbau in der Krise

Von FashionUnited

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Der deutsche Textilmaschinenbau musste in den vergangenen Monaten die größten Umsatzverluste seit Jahrzehnten hinnehmen. Ende vergangener Woche schlug der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) Alarm, berichtete vom schwierigen Marktumfeld der Branche und

veröffentlichte geradezu niederschmetternde Resultate. So sei der Ordereingang in weniger als zehn Monaten fast um die Hälfte geschrumpft, zwischen Januar und Juli diesen Jahres meldeten die deutschen Textilmaschinenhersteller einen Auftragsrückgang von 42 Prozent.

Bei Spinnereimaschinen betrug der Rückgang nach Angaben des VDMA sogar 51 Prozent. Aufgrund der schlechten Auftragssituation habe eine Reihe von Betrieben schon schmerzhafte Maßnahmen wie Personalabbau und Kurzarbeit einleiten müssen, so der Verband weiter. Nun sehen die Verantwortlichen eine lang anhaltende, schwere Krise auf die deutsche Branche zukommen und befürchtet für die Zukunft sogar noch Schlimmeres. „Zyklisch war das Geschäft mit Textilmaschinen schon immer. Aber was die Branche derzeit erlebt, ist der schwerste Einbruch seit dem Zweiten Weltkrieg", erklärt Fritz P. Mayer, Vorsitzender des VDMA-Fachverbands Textilmaschinen und Geschäftsführender Gesellschafter der Karl Mayer Textilmaschinenfabrik GmbH, Obertshausen die prekäre Lage der Maschinenbauer. In der Breite des Marktes gebe es zudem es keinerlei Anzeichen für einen baldigen Umschwung.

Die Unsicherheiten an den Finanzmärkten einerseits und die Abhängigkeit der Textilindustrien in vielen Teilen der Welt von staatlichen Hilfsmaßnahmen andererseits erschwerten zwar eine fundierte Vorhersage, der Fachverband Textilmaschinen hat die Umsatzprognose für 2008 geradezu radikal auf minus 25 Prozent verändern müssen. Weitere Korrekturen nach unten nicht ausgeschlossen.

Die Textilmaschinenbranche setzt sich damit an die Spitze eines allgemeinen Abwärtstrends im deutschen Maschinenbau. Für die Gesamtbranche vermeldete der VDMA im August ebenfalls einen Umsatzrückgang von zehn Prozent, Tendenz weiter fallend.

Was den Unternehmen am meisten Sorge bereitet: das Auslandsgeschäft, in den letzten Jahren noch unumstrittener Wachstumsmotor der Branche, schwächelt zusehends. 2007 hatten die deutschen Hersteller noch Maschinen und Zubehör im Wert von 3,8 Milliarden Euro exportiert und damit das erfolgreichste Jahr in dieser Dekade bestritten. Die Messlatte bei den Exporten lag daher dementsprechend hoch. Zwischen Januar und Juli sind die gesamten Ausfuhren im Vergleich zum Vorjahreszeitraum jedoch bereits um zwölf Prozent zurückgegangen. Besonders tragisch: Gerade in den Textilnationen brechen die Umsätze ein. In der Türkei um 46 Prozent, in Indien um 23 Prozent.

Für die Branche bedeutet dies eine Katastrophe. Mit einem Exportanteil von 95 Prozent gehört die deutsche Textilmaschinenindustrie zu den am stärksten exportorientierten Maschinenbauzweigen, ist also von Bestellungen aus den asiatischen Volumenmärkten angewiesen.

Es ist also nicht auszuschließen, dass sich der rasante Abwärtstrend weiter forciert und so noch mehr Opfer fordern wird.

Foto: Karl Mayer Textilmaschinenfabrik GmbH

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