Doppelspitze für Benetton

Nachdem der italienische Bekleidungskonzern Benetton S.p.A. das Geschäftsjahr 2009 mit einem deutlichen Gewinnrückgang abschließen musste, sollen künftig zwei bewährte Top-Manager das Unternehmen wieder auf Kurs bringen.

Ein Wechsel an der Spitze war nötig geworden, weil der Vertrag des bisherigen CEO Gerolamo Caccia Dominioni im April ausläuft und nicht verlängert wird. Wie der Konzern am Donnerstag mitteilte, sollen die Geschäfte in Zukunft von Franco Furnò und Biagio Chiarolanza geführt werden. Furnò wird den Plänen zufolge die kaufmännischen Aufgaben und die Leitung der Bereiche Produkt und Personal übernehmen, Chiarolanza erhält die Verantwortung für Verwaltung, Finanzen und Controlling, das operative Geschäft und die Tochtergesellschaften im Ausland.

Beide Kandidaten verfügen über umfangreiche Erfahrungen in der Bekleidungsbranche. Chiarolanza ist bereits seit zwanzig Jahren im Konzern tätig, Furnò arbeitete außer bei Benetton auch schon bei namhaften Unternehmen wie Gucci, Marzotto und Pam. Dem geplanten Führungswechsel müssen nun noch die Aktionäre nun auf der Jahreshauptversammlung am 22. April zustimmen. An diesem Tag endet Caccia Dominionis Amtszeit.

Den Anteilseignern werden dann auch die Geschäftszahlen für das Jahr 2009 vorgestellt. Die fielen insgesamt wenig erfreulich aus. Der Umsatz belief sich auf 2,049 Milliarden Euro und blieb damit um 3,7 Prozent (währungsbereinigt -3 Prozent) unter dem Vorjahresniveau von 2,128 Milliarden Euro. Am Donnerstag präsentierte der Konzern erstmals auch konkrete Informationen zum Ergebnis. Demnach sank der operative Gewinn trotz umfangreicher Sparmaßnahmen um 19,1 Prozent von 254 auf 206 Millionen Euro. Der Konzernüberschuss nach Minderheiten lag bei 122 Millionen Euro und damit um 21,8 Prozent unter dem Vorjahreswert von 155 Millionen Euro.

Auch bei den Aussichten für das laufende Jahr blieb Benetton äußerst vorsichtig: Im ersten Quartal sei nicht mit einer Umsatzverbesserung zu rechnen, angesichts der Hoffnung auf eine „bescheidene Konsumerholung“ erwarte man aber eine Steigerung bei der Herbst/Winter-Kollektion. Aufgrund der eingeleiteten Kostensenkungsmaßnahmen rechnet der Konzern damit, die operative Marge konstant halten zu können. In der zweiten Jahreshälfte würden aber höhere Kreditzinsen das Ergebnis belasten.

Foto: Benetton Spring/Summer campaign 2010