Douglas: Ordentliche Geschäfte in der Krise
Wird geladen...
Wie die Vorstandschef Henning Kreke am Mittwoch auf der Bilanz-Pressekonferenz in Düsseldorf mitteilte, belief sich der Konzernumsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr, das am 30. September endete, auf 3,201 Milliarden Euro. Er übertraf damit den Vorjahreswert von 3,130 Milliarden Euro um 2,3 Prozent. Auf dem deutschen Heimatmarkt stiegen die Umsätze um 1,9 Prozent auf 2,071 Milliarden Euro, im internationalen Geschäft um 2,9 Prozent auf 1,129 Milliarden Euro. Flächenbereinigt sank der Konzernumsatz allerdings um ein Prozent.
Trotz der insgesamt befriedigenden Zahlen musste Kreke einräumen, dass die Krise auch den Douglas-Konzern „in einigen Auslandsmärkten mit voller Wucht getroffen“ habe, "insbesondere in Spanien und Portugal, aber auch im Baltikum und in Ungarn". Vor diesem Hintergrund habe man beschlossen, rund 50 unprofitable Parfümerien im Ausland zu schließen, so Kreke. Diese „Filialnetzbereinigung“ ließ sich der Konzern rund 24 Millionen Euro kosten.
„Insgesamt mag die Entwicklung im Geschäftsjahr 2008/09 im Vergleich zu früheren Jahren – in denen die Douglas-Gruppe teilweise sogar zweistellige Wachstumsraten erzielen konnte – auf den ersten Blick zwar eher bescheiden erscheinen. Dennoch sind wir schon ein wenig stolz darauf, dass wir auch in diesem schwierigen Umfeld unsere Ziele erreicht haben und uns gegenüber vielen Wettbewerbern behaupten konnten,“ bilanzierte Kreke.
Die einzelnen Segmente des Konzerns entwickelten sich dabei weitgehend solide: Die Douglas-Parfümerien steigerten ihre Umsätze um 1,7 Prozent auf knapp 1,9 Milliarden Euro, die Buchhandelssparte Thalia legte um 6,6 Prozent auf 820 Millionen Euro zu, die Juwelier-Kette Christ um 2,3 Prozent auf 292 Millionen Euro. Die Süßwaren-Läden von Hussel erreichten mit 101 Millionen Euro immerhin das Vorjahresniveau.
Schlecht sah es hingegen einmal mehr für die Damenmode-Sparte AppelrathCüpper aus. Hier sanken die Umsätze um 11,5 Prozent auf 131 Millionen Euro. Bereinigt um den Effekt der Schließung des Berliner Hauses lag das Minus der verbliebenen 14 Standorte immer noch bei 7,3 Prozent. Insgesamt sieht der Mutterkonzern AppelrathCüpper aufgrund der umgesetzten Sanierungsmaßnahmen aber mittlerweile „gut für die Zukunft aufgestellt“. Bereits jetzt habe das Segment „ein ausgeglichenes Ergebnis“ erzielt.
In Zukunft will AppelrathCüpper nun seine Zielgruppe erweitern und dafür auch das Sortiment gezielt "verjüngen". "Die große Herausforderung ist dabei, jüngere, top-modische Akzente zu setzen, ohne die Bedürfnisse der langjährigen Stammkundschaft zu vernachlässigen," teilte das Unternehmen mit. Das sei „ein anspruchsvoller, aber notwendiger Spagat, weil AppelrathCüpper sowohl die jüngeren als auch die reiferen Kundinnen an sich binden will“.
Vorstandschef Kreke äußerte sich auf der Bilanz-Pressekonferenz auch zur Zukunft des Konzerns: Für das laufende Geschäftsjahr hoffe der Vorstand aus heutiger Sicht „eine Umsatzsteigerung von bis zu zwei Prozent und ein Ergebnis vor Steuern von 120 bis 130 Millionen Euro erreichen zu können“, erklärte er.
Im ersten Quartal, das das so wichtige Weihnachtsgeschäft umfasste, habe man einen Umsatzzuwachs um 0,7 Prozent auf 1,13 Milliarden Euro erzielen können, so Kreke weiter. In Deutschland seien die Umsätze sogar um 1,6 Prozent gesteigert worden. Auf vergleichbarer Fläche sank der Konzernumsatz in den ersten drei Monaten um 0,6 Prozent. In Deutschland stieg er flächenbereinigt um 0,4 Prozent, im internationalen Geschäft sackte er allerdings um 2,5 Prozent ab. „Wir sind in Anbetracht des schwierigen Umfeldes recht ordentlich in das neue Geschäftsjahr gestartet und mit dem Verlauf des ersten Quartals und des Weihnachtsgeschäftes insgesamt nicht unzufrieden,“ kommentierte Kreke.