• Home
  • V1
  • Leads
  • Dreierlei Karstadt

Dreierlei Karstadt

Leads
Von FashionUnited

Wird geladen...

Scroll down to read more

Der Warenhauskonzern Karstadt Warenhaus GmbH steht vor einer durchgreifenden Strukturreform. Am Mittwoch beschloss der Aufsichtsrat, das Unternehmen in drei rechtlich eigenständige Gesellschaften aufzuspalten, die unter einem

gemeinsamen Dach geführt werden sollen. Damit wird ein Schritt vollzogen, den Eigentümer Nicolas Berggruen bereits im Sommer vergangenen Jahres angekündigt hatte. Mit der Umsetzung des Beschlusses werde „umgehend“ begonnen, erklärte Karstadt. Die Aufteilung solle „in der zweiten Jahreshälfte“ vollständig vollzogen sein.

Die Schnitte werden zwischen den bestehenden Geschäftsbereichen angesetzt. Dadurch werden die normalen Karstadt-Warenhäuser, die Karstadt-Sport-Geschäfte und die Luxusgeschäfte der Premium Group mit dem Berliner KaDeWe, dem Oberpollinger München und dem Alsterhaus in Hamburg zu jeweils eigenen Gesellschaften.

Karstadt strebe „mit dieser Spezialisierung mittel- bis langfristig eine weitere Verbesserung der Leistungsfähigkeit und der Marktposition der drei Geschäftsbereiche an“, hieß es in einer Mitteilung. „Die Spezialisierung wird es möglich machen, das Profil der drei Geschäftsbereiche bei ihren Zielkunden zu schärfen, die Marken stärker zu differenzieren und die Strategien für die Geschäftsentwicklung konsequent auf ihre Zielmärkte auszurichten.“ Die Aufteilung spiegele zudem „die unterschiedlichen Reifegrade und Entwicklungen in den drei Marktsegmenten wider“.

Aufsichtsratschef Jared Bluestein sieht die Strukturreform als „ausgezeichnete Basis für die langfristige Weiterentwicklung der Geschäftsbereiche Warenhaus, Sport und Premium“. „Kunden, Wettbewerb und Entwicklungschancen“ seien „in den drei Zielmärkten sehr unterschiedlich“. Die größere Eigenständigkeit erlaube den sparten künftig „ihre Strategien noch fokussierter auf ihre Märkte auszurichten“ und auf diese Weise „verschiedene Wachstumsoptionen zu nutzen“.

Vollständig auseinanderfallen soll das Traditionshaus jedoch den gegenwärtigen Plänen zufolge nicht: Ein gemeinsames Dach bleibt bestehen, zudem werden die drei Gesellschaften „zentrale Dienstleistungen unter anderem in den Bereichen Finanzen, IT und Personal“ gemeinsam nutzen. Die Einheit des Unternehmens sei auch im Sinne des Eigentümers Nicolas Berggruen, bekräftigte Bluestein: „Unser Gesellschafter hat unverändert die Absicht, alle drei Geschäftsbereiche langfristig und systematisch weiter zu entwickeln.“

Neben neuen Strukturen gibt es bei Karstadt auch neue Gesichter: Der ehemalige Metro Cash&Carry-CEO Harald Fraszczak wurde vom Aufsichtsrat zum neuen Geschäftsführer Finanzen bestellt. Er wird Nachfolger von Josef Schultheis, der den Posten seit dem Oktober vergangenen Jahres übergangsweise bekleidet hat und nun „wie geplant“ aus dem Unternehmen ausscheidet. Zudem ersetzt Tom Trentelmann, der Geschäftsführer der Berggruen Holding in den Niederlanden, Roland Hoffmann-Theinert im Aufsichtsrat.

Foto: © KaDeWe

CCpage
Karstadt