Vor nicht allzu langer Zeit war der Berliner Alexanderplatz noch eine eher ungepflegte Einöde. Das hat sich in den vergangenen Jahren geändert. Mittlerweile ist das Zentrum der City Ost zu einem veritablen Shopping-Mekka geworden. Mit dem Umbau des Galeria-Kaufhof-Warenhauses und der Eröffnung des nicht unumstrittenen Mega-Shopping-Centers „Alexa“ wandelte sich der Charakter des Platzes. Studien zufolge stieg auch die Passantenfrequenz seither deutlich an. Am Mittwoch folgt nun die nächste Etappe dieser Entwicklung: Dann eröffnet ein weiteres Einkaufszentrum mit dem durchaus ambitionierten Namen „Die Mitte“.
Bauherr ist der US-amerikanische Projektentwickler Hines, der in Berlin zuletzt an der Realisierung des Bauvorhabens Upper Eastside an der Ecke Friedrichstraße/Unter den Linden beteiligt war. Nun folgt als jüngstes Projekt also „Die Mitte“. Das Gebäude bietet auf sechs Etagen rund 22.000 Quadratmeter Bruttogrundfläche, das Investitionsvolumen belief sich auf etwa 100 Millionen Euro. Die zur Verfügung stehenden Ladenflächen sind voll vermietet. Größter Nutzer ist ein Saturn-Elektronikmarkt, der insgesamt 14.000 Quadratmeter in den oberen vier Geschossen des Neubaus belegt. Er war bislang in einem älteren Nachbargebäude beheimatet. Die übrigen Flächen teilen sich weitere namhafte Unternehmen, darunter die Bekleidungsketten Esprit, Steilmann, New Yorker und Promod. Eröffnet wird das Haus durch die Mieter mit einer Sonderaktion kurz nach Mitternacht am Mittwoch.
Im Gegensatz zur nahe gelegenen Shopping-Mall „Alexa“ verfolgt „Die Mitte“ ein anderes Konzept: Die einzelnen Läden öffnen sich nicht zu einer zentralen Passage sondern direkt zum Alexanderplatz. Damit wird auch der gewandelten Bedeutung des Platzes Rechnung getragen: „Wir freuen uns, dass unser Konzept für dieses Projekt in allen Punkten aufging. Der Einzelhandel zeigte schnell großes Interesse und bestätigt die Popularität des frequentiertesten Platzes in Deutschland, der sich zunehmend als die Berliner Shopping-Adresse Nummer Eins etabliert,“ erläuterte Christoph Reschke, der die Berliner Niederlassung von Hines leitet.
Für den Projektentwickler soll die Eröffnung des Einkaufszentrums jedoch nur ein erster Schritt am Alexanderplatz sein: In den kommenden Jahren will Hines auf der benachbarten Brache ein 150 Meter hohes Hochhaus errichten. Derzeit laufen in diesem Zusammenhang noch Verhandlungen mit den zuständigen Stellen der Stadtverwaltung. Das Unternehmen hofft, dass der Bebauungsplan bis Ende 2009 entsprechend geändert wird. Mit dem Beginn der Bauarbeiten ist nach Angaben von Hines frühestens 2011 zu rechnen.