Einzelhändler und Anbieter diskutieren Kartenzahlung
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Viele Fragen seien offen, die den Einzelhandel auf den Nägeln brennen. „Insbesondere die seit längerem in der Kritik stehende Gebührenpolitik der Kreditkartenorganisationen, bei der dem Handel hohe Kosten aufgebürdet wird, ohne dass er einen Nutzen davon hat, werden diskutiert werden“, kündigte der HDE-Mann an. Er erwarte ein klares Statement der Unternehmen über die künftige Strategie und forderte gleichzeitig die Politik auf, den durch wenige Anbieter geprägten Markt stärker zu kontrollieren. Binnebößel: „Die Marktmacht der Unternehmen geht heute soweit, dass sie sich von den Händlern die Wohltaten finanzieren lassen können, die sie anschließend ihren Kartenkunden in Form von Extras wie Versicherungen zukommen lassen. Wir fordern daher, dass man ausschließlich die Leistungen bezahlt, die man auch nutzt.“ Das würde bedeuten, dass die Kreditkarte für den Karteninhaber teurer werden müsse, der Händler aber weniger Gebühren zahlen dürfte. „Dies würde sich auch in der Preisgestaltung des Händlers ausdrücken, der heute die Kreditkartenkosten allen seinen Kunden auferlegen muss“ so Binnenbößel.
Außerdem forderte der Zahlungsverkehrsexperte von der Politik, dass die anstehenden Verfahren zur Überprüfung der Kreditkartengebühren endlich zum Abschluss kommen: „Jeder Tag, an dem die Kartengebühren nicht abgesenkt werden, ist für Handel und Verbraucher ein Tag mit Verlusten.“
Ob und inwiefern letztlich auch die Verbraucher von den Gesprächen in Düsseldorf profitieren werden, bleibt noch unklar. Vertreter der Verbraucherschutzorganisationen sind an dem Treffen jedenfalls nicht beteiligt. So ist zu befürchten, dass es hier im besten Fall nur um eine Einigung zwischen zwei Interessensgemeinschaften gehen wird, die beide vom bargeldlosen Zahlungsverkehr ihrer Kunden profitieren wollen.
Foto: Visa